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Die Makarismen der Bergpredigt

Published online by Cambridge University Press:  05 February 2009

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Die folgende Interpretation der Makarismen der Bergpredigt, d. h. des Abschnittes Mt. v. 3–12 (par. Lk. vi. 20–3 ), setzt die Zwei-Quellen-Theorie voraus. Danach benutzten die Verfasser des ersten und des dritten Evangeliums, die wir — ohne mit diesen Namen historische Reminiszenzen verbinden zu wollen — im Einklang mit der Tradition Matthäus und Lukas nennen werden, als schriftliche Vorlage nicht nur das zweite Evangelium als die (soweit uns bekannt ist) älteste Evangelienschrift, sondern sie verwendeten darüber hinaus mindestens eine zweite größere literarische Quelle, die sog. Logiensammlung (abgekürzt = Q).

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Copyright © Cambridge University Press 1971

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page 255 note 1 Vortrag, , gehalten am 1. 9. 1970 auf der 21.Google Scholar Tagung der Journées bibliques in Löwen. Soweit der Zusammenhang nichts anderes nahelegt, bezieht sich die im folgenden benutzte Abkürzung ‘a, a. O.’ auf den Anhang (u. S. 20f.).

page 255 note 2 In einer verdienstvollen Studie hat es D. Lührmann unternommen, das Problem der ‘Redaktion’ der Logienquelle zu untersuchen (Die Redaktion der Logienquelle, in Wissenschaftliche Monographien zum Alten und Neuen Testament 33, Neukirchen 1969).Google Scholar Angesichts des komplexen Charakters der Q-Tradition wird die Aufgabenstellung darauf beschränk, ‘an einigen relativ einfachen Beispielen die Möglickeit der angegebenen Fragestellung vorläufig auszuprobieren’ (S. 22). Gleichwohl wird zu fragen sein, on es möglich ist, von ‘der’ Redaktion der Logienquelle zu sprechen und hiervon die übrigen Überlieferungsschichten als ‘Sammlungen’ abzugrenzen; ist doch nicht nur der Übergang zwischen ‘Sammlung’ und ‘Redaktion’ fließend (vergleiche S. 19), man wird vielmehr auch die Traditionsschichten QMt und QLk als Vorlagen zu bewerten haben, die nicht weniger fixiert waren als der durch den Vergleich des Matthäus- und Lukasevangeliums nur annähernd rekonstruierbare Q-Archetyp.

page 256 note 1 Allerdings ist es möglich, Vv. II f. im vorliegenden Kontext zum folgenden zu ziehen und als ‘Überleitung zu dem Spruchpaar von Salz und Licht (V. 13–16)’ zu verstehen (so Walter, N., a. a. O., S. 235Google Scholar, Grundmann, W., a. a. O., S. 133Google Scholar; vergleiche auch Davies, W. D., a. a. O., S. 289 f.Google Scholar). Jedoch folgt daraus nicht notwending, daß die voraufgehende 3. Person der Makarismenreihe eine matthäische Bildung ist, vielmehr ist entsprechend unserem Verständnis von Vv. 7–9 als vormatthäischer Einheit denkbar, daß schon in vormatthäischen Überlieferungsstadien die Makarismen in der 3. Person tradiert wurden.

page 256 note 2 Dies betint zu Recht E. E. Ellis bei seiner Bestreitung der ‘Methode, radikal zwischen den redaktionellen Bildungen und Zusätzen eines biblischen Schriftstellers und der Benutzung einer Quelle zu unterscheiden’ (Die Funktion der Eschatologie im Lukasevangelium’, in Zeitschrift für Theologie und Kirche, LXVI (1969), S. 387402; heir S. 388.Google Scholar) Wenn aber weiter gefolgert wird: ‘Das gesamte Material bie Lukas ist schon von der Tatsache her, daß Lukas es übernommen hat, in gewisser Weise lukanisch’ (ebd.), bzw. ‘angesichts der Tatsache, daß Lukas durchaus in der Lage war, seine Quellen zu verändern, ist es sehr zweifelhaft, daß er irgend etwas, mag es auch traditionell sein, übernimmt, womit er ausdrücklich nicht übereinstimmt’ (S. 389 Anm. 7), so ist damit der anderen Tatsache nicht Rechnung getragen, daß das redaktionelle Motiv der Übernahme von Traditionsgut gelegentlich sich nur mit einem Teil solcher Übernahme von Traditionsgut gelegentlich sich nur mit einem Teil solcher Überlieferung decken konnte, um so mehr, als die Evangelienredaktoren an die Gemeindetradition sich gebunden fühlten, also keineswags völlig freie Schriftsteller, sondern auch Sammler waren; sie waren nicht so konsequent, daß sie sämtliche Spannungen zwischen dem Überlieferten einerseits und der redaktionellen Intention und ihrer Konkretisierung andererseits beseitigt hätten.

page 257 note 1 Für Ursprünglichkeit der 3. Person: Bultmann, R., Die Geschichte der synoptischen Tradition, in Forschungen zur Religion und Literatur des Alten und Neuen Testaments 29, 3. Aufl. (Göttingen 1957), S. 114Google Scholar; Hauck, Fr., Art. μακάριος, in Theologisches Wörterbuch zum Neuen Testament IV, S. 370 Anm. 43Google Scholar; Dupont, J., Béatitudes I, S. 272 ff.Google Scholar; Koch, K., Was ist Formgeschichte? Neue Wege der Bibelexegese, 2. Aulf. (Neukirchen 1967), S. 51 u. a.Google Scholar

Für Ursprünglicheket der 2. Person: Dibelius, M., a. a. O., S. 92, 104Google Scholar; Percy, E., ‘Die Botschaft Jesu. Eine traditionskritische und exegetische Untersuchung, in Lunds Univ. Årsskr. N.F. XLIX, 5 (Lund 1953), S. 83Google Scholar; Walter, N., a. a. O., S. 252 f.Google Scholar; Grundmann, W., a. a. O., S. 120, 133, u. a.Google Scholar

Jedoch sind die für die eine oder andere Anschaung bisher vorgetragenen Argumente nicht völlig überzeugend. Daß ‘die Gattung der Seligpreisung herkömmlicherweise die dritte Person benutzt, wie die alttestamentlichen Beispiele beweisen, und eine Änderung in die Anredeform sehr viel leichter denkabar ist als das Umgekehrte’ (Koch, K., a. a. O., S. 51Google Scholar), ist eine nicht überzeugende Behauptung, da ja die Fassung in der 3. Person nicht weniger als die Anrede eine spezifische Aussage enthält. Sowohl die 3. als auch die 2. Person sind in der hellenistischen und jüdischen Literatur belegt; vergleiche für die 3. Person: Petronius, , Satyricon, 94. IGoogle Scholar; Ovid, , Metam. XII. 217 f.Google Scholar; Ps. i. I, 3; cxxviii. 1; auch Lk. XI. 27; Apok., xiv. 13 u.Google Scholar ö; für die 2. Person: Pindar, , Pyth. v. 46–9Google Scholar; Aristophanes, , Nub. 1206, Vesp. 1975Google Scholar, Pac. 1332; Sappho, Fragment 99; Homer, , Il. 182Google Scholar; Vergil, , Aen. XI. 158Google Scholar; bably. Chagiga 14b; Joma, VIII; 9Google Scholar; Mt. xvi. 17; Lk, xiv. 14; Joh. xiii. 17 u. ö. Vergleiche im übrigen Dirichlet, G. Lejeune, De veterum macarismis (Gießen 1914)CrossRefGoogle Scholar; Bertram, G., Hauck, Fr., Art. ‘μακάριος’, Theologisches Wörterbuch zum Neuen Testament IV, S. 365 ff.Google Scholar; Kamlah, E., Die From der katalogischen Paränese im Neuen Testament, in Wissenchaftliche Untersuchungen zum Neuen Testament 7 (Tübingen 1964), S. 24 ff.Google Scholar; Dupont, J., ‘Béatitudes’ égyptiennes, in Biblica XLVII (1966), S. 185222Google Scholar; Dodd, C. H., The Beatitudes: a from-critical study, in More New Testament Studies (Manchester 1968), S. 110Google Scholar; Beardslee, W. A., Literary Criticism of the New Testament (Philadelphia 1970), S. 36 f.Google Scholar

page 257 note 2 Vergleiche für die weitere Begründung das Folgende. Daß die ‘Gesetze’ der Überlieferungsgeschichte einen nur relativen Wert besitzen, nämlich nur im Zusammenhang mit anderen Beobachtungen zu gültigen Ergebnissen führen, wird als bekannt vorausgesetzt. Die Darlegung der Problematik einer fraglosen Verwendung der Regeln der traditionsgeschichtlichen Forschung ist der anerkennenswerte Kern der Studie von E. P. Sanders, in der Verf. die Kriterien untersuchen möchte, die zwischen älteren und jüngeren Formen in der literarischen Überlieferung unterscheiden lassen (The Tendencies of the Synoptic Tradition, in Society for New Testament Studies—Monograph Series 9, Cambridge 1969, S. xiGoogle Scholar; zu unserem Problem, jedoch ohne Erwähung, von Mt. v. 3 ff.Google Scholar, vergleiche S. 69 Anm. 2). Allerdings ist diese Untersuchung besonders in der Erfassung des Materials nicht ohne Lücken durchgeführt worden, so daß es notwending ist, ihre Feststellungen im einzelnen zu überprüfen und zu korrigieren. Darüber hinaus ist ihere Basis zu schmal, als daß sie ihr Ziel, die Infragestellung der Zweiquellentheorie (selbst wenn man diese mit einem Teil der Forschung—zu Unrecht—in einem rein literarischen Sinn begreift), nicht verfehlen müßte.

page 258 note 1 Zur Rekonstruktion des Q-Hintergrundes von Mt. v. 3 ff. par. Lk. vi. 20 ff. trägt das Zeugnis des Thomasevangeliums (Th Ev) kaum etwas bei. Eindeuting auf Mt. v. 10. offenbar mitbeeinflußt von v. 8, weist Log. 69a zurück. Dabei hat gnostische Interpretation den Worlaut und vor allem die zweite Hälfte des Spruches geprägt. Durch den Ausdruck ‘Himmelreich’ nimmt Log. 54 die matthäische Fassung von v. 3 auf. Dies und der überraschende Wechsel von der 3. zur 2. Person schließen aus, daß das Logion die Q-Überlieferung wiedergibt. Die Wörter ‘Arme’ (ohne Zusatz) und ‘euer’ sind also kaum auf Q, sondern wahrscheinlicher auf Lk. vi, 20 zurückzuführen, Log. 54 bietet eine Kontamination der Matthäus und Lukasfassunges. Ob diese dem Verf. des Th Ev als gegebener Text vorgelegen hat oder von ihm selbst stammt, mag hier offen bleiben. Von dem Gesagten ausgehend, werden auch die Abweichungen des Log. 68 gegen Mt. v 11 bzw. Lk. vi. 22 nicht aus Q, sondern wahrscheinlicher aus einer Verbindung der Matthäusfassung (mit dieser wird das Verb ‘verfolgen’ gelesen und—gegen Lukas—der Ausdruck ‘die Menschen’ eliminiert) und der Lukasüberliferung (mit Lukas übereinstimmend das Verb ‘hassen’ und zwar an exponierter Stelle) abzuleiten sein. Die 2. Person, die freilich auch für Q in Anspruch genommen werden könnte, ist ja ebenfalls bei Matthäus und Lukas belegt. Die relativ späte Entstehung dieser Modifikation des Matthäus- und Lukastextes erhellt aus der zweifellos sekundären Weiterbildung in der zweiten Hälfte des Logions. Am eindrücklichsten stellt sich noch für Log. 69b die Frage, ob diese Überlieferung nicht aus der Q-Quelle stammt, fehlen doch (mit Lk. vi. 21) der Ausdruck ‘und Dürstende nach der Gerechtigkeit’ und (mit Mt. v. 6) das möglicherweise lukanische ‘jetzt’. Eine bejahende Antwort würde freilich einschließen, daß die (mit Mt. v. 6) übereinstimmende 3. Person der Q-Vorlage angehört. Mag hier schon eine eindeutige Entscheidung nicht erreicht werden, so läßt die Erweiterung des Spruches im zweiten Teil sekundäre Arbeit erkennen; auf sie mögen die genannten Abweichungen, die im anderen Fall Q zugeschrieben würden, zurückgehen, stehen doch die Modifikationen im Dienst einer theologischen Konzeption, nach der dem nach Gnosis Verlangenden Sättigung versprochen wird. Das Log. 69 b repräsentiert also nicht die Q-Tradition, sondern es ist eine die Überlieferung formal vereinfachende, zugleich gnostisierend interpretierende Rückbildung, deren teilweise Nähe zu Q zwar unbestreitbar ist, die aber doch aus der Kontamination der Matthäus-und Lukasfassungen entstanden sein wird. Als weitere Makarismussprüche finden sich im Th Ev noch die Logien 7, 18, 19, 49 und 58, dien jedoch eine inhaltliche Ähnlichkeit mit den Seligpreisungen der Bergpredigt bzw. der Feldrede nicht aufweisen, Zur Diskussion vergleiche Wilson, R. McL., Studies in the Gospel of Thomas (London 1960)Google Scholar; Haenchen, E., Die Verhälttnis des Thomas-Evangeliums in Theolog. Bibliothek Töpelmann 6 (Berlin 1961)Google Scholar; Schrage, W., Das Verhältnis des Thomas-Evangeliums zur synoptischen Tradition und zu den koptischen Evangelienübersetzungen, in Beiheft zur Zeitschrift für die neutestamentliche Wissenschaft 29 (Berlin 1964)Google Scholar; Quisple, G., Makarius, das Thomas-evangelium und das Lied von der Perle, in Supplementum to Novum Testamentum XV (Leiden 1967)Google Scholar, — Daß die Zitate bzw. Zitatanspielungen zu Mt. v. 3 ff. par. in den Paseudoklemetine (in Ps. Clem. Hom. xv. 10; Rec. I. 61; II. 27–9; III. 30) eine unkanonische Vorlage nicht erschließen lassen, sondern wahrscheinlich auf den uns bekannten Text zurückgehen, wurde an anderer Stelle begründet: Strecker, G., Das Judenchristentum in den Pseudoklementinen, in Texte und Untersuchungen 70 (Berlin 1958), S. 120 f., 123, 244.Google Scholar

page 259 note 1 Zur Begründung siehe im folgenden. Die genannte Erweiterung der Q-Quelle ist als Bestandteil des Q-Exemplars anzusehen, das dem Evangelisten Matthäus vorlag und als vormatthäische ‘Zwischentradition’ bezeichnet werden kann. Danach umfaßte unser Abschnitt in der Zwischentradition (QMt) die Vv. 3–9, 11–12. Daß mit derartigen Erweiterungen der älteren Logiensammlung gerechnet werden muß, zeight etwa die Traditionsschichtung der vormatthäischen Antithesen (Mt. v. 21 ff.; dazu Braun, H., Jesus. Der Mann aus Nazareth und seine Zeit, Stuttgart-Berlin 1969, S. 92. f.).Google ScholarDupont, Anders J., der sowohl V. 5 als auch Vv. 7–9Google Scholar nicht auf eine Vorlage, sondern auf die Redaktion des Matthäus zurückführen möchte (Béatitudes I, S. 256 f., 260Google Scholar, 264), wobei die Begründung, das matthäische Interesse richte sich darauf, ‘que les conditions d'entrée dans le Royaume sont des conditions morales’ (S. 257), zweifellos die Absicht des Matthäus trifft. Jedoch macht der Verf. in diesem Zusammenhang selbst auf das Eigenständige des Passus Vv. 7–9 aufmerksam (S. 260: nur hier erscheint in den Makarismen der Gottesname). Das unmatthäische Vokabular läßt sich auch schwerlich durch die Vermutung eines ‘Rückgriffs auf die LXX-Sprache’, der durch Matthäus erfolgt sei, verständlich machen (zu Walter, N., a. a. O., S. 249Google Scholar). Die von den übrigen Seligpreisungen zunächst unabhängige Überlieferung dieser (nach der ersten Gruppe von drei Urmakarismen in Lk. vi. 20–1 par. Mt. v. 3–4, 6) zweiten Dreiergruppe ist also gut denkbar und angesichts der mehr redigierenden und komponierenden als traditionsschöpferischen Arbeits-weise des Matthäus gegenüber der Annahme, es handelt sich um redaktionelle Bildungen (so übrigens schon Köhler, K., a. a. O., S. 188 ff.Google Scholar), das Wahrscheinlichere.

page 259 note 2 Allerdings dürfte der Redaktor Matthäus für die Komposition von sieben Gleichnissen (xiii. 1 ff.) und von sieben Weherufen (xxiii. 1 ff.) verantwortlich sein. Daß Matthäus in v. 3 ff. die Siebenzahl nicht nachvollzogen hat, wird gegen Wellhausen, J. (Das Evangelium Matthaei, Berlin 1904, S. 15)Google Scholar, Harnack, A. V. (Beiträge zur Einleitung in das Neue Testament II. Sprüche und Reden Jesu, Leipzing 1907, S. 38)Google Scholar und Klostermann, E. (Das Matthäusevangelium, in Handbuch zum Neuen Testament I, 2. Aufl. Tübingen 1927, S. 37)Google Scholar mit Zahn, Th. (Das Evangelium des Matthäus, 3. Aufl., Leipzing 1910, S. 181)Google Scholar festzuhalten sein. Jedoch kann das Zahlenprinzip zum Verständnis der vormatthäischen Traditionsstufe, also mit Ausnahme des redaktionellen V. 10, in Anspruch genommen werden. Vergeliche zum Problem auch Hawkins, J. H. C., Horae Synopticae, 2. Aulf. (Oxford 1909), S. 166Google Scholar und dazu Neirynck, F., Hawkins's Additional Notes to his ‘Horae Synopticae’, in Analecta Lovaniensia Bidlica et Orientalia, Ser. V, Fasc. 2 (Leiden 1970), S. 104.Google Scholar

page 260 note 1 Sind für Mt. v. 3–10 acht gleichförmige Makarismen zu zählen, so scheint es sich nahezulegen, diesen Abschnitt in zwei Strophen zu je vier Gliedern zu unterteilen (Vv. 3–6 und Vv. 7–10; so u. a. Schniewind, J., a. a. O., S. 40Google Scholar; Gaechter, P., a. a. O., S. 143Google Scholar; Grundmann, W., a. a. O., S. 127 Anm. 46Google Scholar), um so mehr, als sich anscheinend eine sachliche Differenzierung durchführen läßt, indem behaupter wrid, daß in der ersten Strophe Jesus sich der ‘Last, die die Menschheit trägt’, zuwendendet, während er in der zweiten ‘auf die Weise, wie die Menschen handeln’, blickt (Schlatter, A., a. a. O., S. 137Google Scholar), oder—nach einem anderen Vorschlag—daß entsprechend den zwei Tafeln des Dekalogs Vv. 3–6 von der rechten Haltung vor Gott, Vv. 7–10 von Tugenden des Christen handeln (Walter, N., a. a. O., S. 256Google Scholar). Jedoch wird noch im folgenden festzustellen sein, daß mit socher Unterscheidung die Intention des Evangelisten schwerlich getroffen wird; insbesondere der Vergleich mit dem alttestamentlichen Dekalog verkennt nicht unr die spezifische Bedeutung des Gerechtigkeits-begriffes im Matthäusevangelium, sondern auch die Tatsache, daß Matthäus zwischen der rechten Haltung vor Gott und der ethischen Verhaltensweise gegenüber Manschen nicht grundsätzlich unterscheidet, Und ween P. Gaechter (Die literarische Kunst im Matthäus-Evangelium, in Stuttgrater Bibelstudien 7, Stuttgrat o. J., S. 22 f.Google Scholar) mit Recht darauf aufmerksam macht, daß V. 3 durch V. 10 wiederaufgenommen wird, so ist durch solche Beobachutung doch nicht die These der Zweiteilung, sondern die der Einheitlichkeit von Vv. 3–3 zu begründen. Darüber hinaus ist die—übrigens in der Textgestaltung ungewöhnliche—Vierzahl als literarische Größe im Matthäusevangelium sonst nicht wirklich nachzuweisen; man könnte sie freilich in der Erzähling von der Berufung der ersten Jünger Jesu (iv. 18–18 par.) finden; hier aber its sie aus dem Zusammentreten zweier Jüngerpaare entstanden und überdies vormatthäischen Ursprungs. Schwerlich läßt sich zugunsten der Vermutung der Zweistrophigkeit die π-Alliteration in Vv. 3–6 anführen, die Chr. Michaelis zum Urbestandteil der Makarismusüberlieferung, wie sie Matthäus und Lukas gemeinsam corlag, rechnen möchte (‘Die π-Alliteration der Subjektsworte der ersten 4 Seligpreisungen in Mt. v. 3–6’, in Novum Testamentum X (1968), S. 148–61).Google Scholar Wenn es auch möglich ist zu erklären, weshalb Lukas Mt. v 5 ausgelassen haben sollte, falls er diesen Vers in seinem Q-Exemplar gelesen hat, so ist V. 5 doch schon allein wegen seiner spezifischen, vom Alten Testament abhängigen Aussage den angrenzenden Makarismen nicht gleichzuordnen und wird daher der Urtradition nicht angehört haben. Allerdings könnte man fragen, ob die der Urtraditionzuzurechenende Dreiergruppe Mt. v. 3–4, 6 par. auf die vermutete Weise literarisch geformt worden ist. Für die matthäische Redaktion wird man dies jedoch nicht behaupten, da in disem Fall die sogenannte zweite Gruppe (v, 7–7) ebenfalls einen Stabreim sufweisen würde. Es ist übrigens auch fraglich, ob die π-Alliteration in jedem Fall, etwa in den Nachsätzen der Weherufe Lk. vi. 24 ff., bewußt gestatet wurde.

page 260 note 2 Apg. xxvi. 2.

page 260 note 3 Zum Deispiel Sir. xxv. 8 f.

page 260 note 4 Vergleiche Lk. x, 23 f.; xiv. 15.

page 261 note 1 Anders, Lk. vi. 210Google Scholar; das parallele βασιλεία το⋯ ist also als vorlukanische, wahrscheinlich der Q-Quelle angehörende Bezeichnung ausgewiesen.

page 261 note 2 Zum Deispiel Mt. xii. 28.

page 261 note 3 Mt. v. 4b, 5b. u. ö.

page 261 note 4 Mt. v. 12.

page 261 note 5 Mt. v, 3, 10.

page 261 note 6 Beispiel, Vergleiche zum Ps. Sal. v. 2Google Scholar; x. 6; äth. Hen. XCIV. 8; f. XCVII. 8 f. —Zum Problem siehe Keck, L. E., ‘The Poor among the Saints in the New Testament’, Zeitschrift für die neutestamentliche Wissenschaft 56 (1965), S. 100–29 (besonders S. 112–15)Google Scholar; ders., The Poor among the Saints in Jewish Christianity and Qumarn, ebd. LVII (1966), S. 5478.Google Scholar

page 261 note 7 Es läßt sich fragen, ob auf die Urtradidtion der Makarismenreihe Jes. lxi. 1–7 eingewirkt hat (so zum Beispiel Koch, K., a. a. O., S. 52 f.Google Scholar), wodurch dann auch das Verständnis von Mt. v. 3 im vormatthäischen Zusammenhang bestimmt wäre; v. 3 könnte auf Jes. lxi. I, v. 4 auf Jes. lxi. 2 und v. 5b auf Jes. lxi. 7 (bzw. lx. 21) zurückweisen. Aber es ist zu warnen, in diese Richtung allzu weit gehen zu wollen, ist doch schon bezeichnend, daß sich zu der ebenfalls der älteren Traditionsschicht zuzurechnenden Seligpreisung der Hungernden (v. 6). in Jes. lxi keine Entsprechung findet. Und ealiegt auf der Hand, daß die Makarismenreihe nach Form (Makarismen!) und Inhalt (apokayptische Verheißung!) eine gegenüber Jes. lxi selbständige Aussage besitzt. Da überdies die Seligpreisung der πραελς (V. 5) Ps. xxxvi. 11 (LXX) nähersteht als dem Jes-Text und darüber hinaus Anspielungen an andere At-Stellen vorliegen (vergleichen besonders v. 8) oder vermutet werden konnten (zu v. 7–7: Num. vi. 24–24; Grundmann, W., a. a. O., S. 130Google Scholar), wird vor allem bei der Analyse der matthäischen Redaktionsarbeit der im einzelnen mögliche, aber nicht sicher erschließbare Jes.-Hintergrund zurücktreten Müssen.

page 262 note 1 Vergleiche, Mt. xxvi. 41 par.Google Scholar; xxvii. 50 (redaktionell?).

page 262 note 2 Vergleiche, Mt. vi. 2Google Scholar; xxiii. 1 ff.

page 262 note 3 In diesem Sinn auch Augustin, , de sermone domini in monte. i, 4.Google Scholar Der Ausdruck πτωχℴί τῷ πνεύματι hat also dieselbe Bedeutung wie ταπεινοί er entspricht darin dem von Matthäus auch an anderer Stelle verwendeten Gedanken, : xi. 29Google Scholar; xviii. 4; xxiii. 12,

page 262 note 4 Daß dem ‘biblischen Realismus…paradox ein Haften an der Erde’ entspricht, scheint den Sinn der matthäischen Interpretation weder zu v. 5 noch zu unserer Stelle richtig wiederzugeben. Hier wie auch im folgenden ist βασιλεία nicht ein irdisches Hoffinungsgut (zu Eichholz, G., a. a. O., S. 36Google Scholar). Vergleiche zur matthäischen Tendenz, realistische Züge der Vorlagen zu vermeiden, den Verzicht auf den Gedanken, daß Gott den Frommen mit irdischen Gütern belohnen werde (Mt. xix. 29 gegen Mk. x. 30); ferner die Vermeidung der Hervorhebung von Manipulationen des Wundertäters Jesus (gegen Mk. vii. 31. ff.; viii. 22 ff.) und die Auggage, daß Jesu Machttaten ‘durch das Wort’ geschahen (Mt. viii. 8, 16).

page 262 note 5 Vergleicher zur Diskussion: Légasse, S., ‘Les Pauvers en Esprit et les “Volontaires” de Qumaran’, New Testament Studies VIII (1961/1962), S. 336–45Google Scholar; Dupont, J., Les πτωχοί τῷ πνεύματι de Matthieu 5Google Scholar, 3 et les ‘nwj rch’ de Qumran, in Neutestamentliche Aufaätze für J. Schmid (Regensburg 1963), S. 5364. ders.Google Scholar, Béatitudes II, S. 1951Google Scholar: Braun, H., Qumran und das Neue Testament 1 (Tubingen 1966), S. 13.Google Scholar

page 262 note 6 Dibelius, M., a. a. O., S. 120, vergleiche S. 93.Google Scholar

page 263 note 1 Das Partizip πεθο⋯ντες Könnte matthäischen Ursprungs sein, da das Verb auch in ix. 15 (redaktionell) begegnet. Aber mit sprachlichen Argumenten ist hinsichtlich des zweiten Makarismus schwerlich ein überzeugender Beweis für redaktionelle Herkunft zu führen, erscheint doch παρακαλεῖν als ‘reösten’ im Matthäusevangelium nur noch in ii. 18, also in einem vormatthäischen Zitat. Andereseits findet sich im Lukasevangelium das Verb κλαίειυ sehr häufig (Lk. iv. 21, 25; vii. 13, 32, 38; viii. 52; xix. 41; xxii. 62; xxiii. 28; bei Matthäus und Markus je zweimal: MT. ii. 18; xxvi. 75; Mt. v. 38; xiv. 72), so daß sich die Vermtung einer Bearbeitung des Makarismus durch den Evangelisten Lukas nahelet. Allerdings zeigt das Hapaxlegomenon γελ⋯ν (nur Lk. iv. 21, 25), wie schnell die sprachliche Untersuchnug an ihre Grenzen stößt. Gleichwohl ist die Annahme, daß die Fassung Lk. vi. 21 b redaktioneller und Mt. v. 4 vormatthäischer Herkunft ist, aus folgenden Gründen der Gegenthese vorzuziehen: (1) Wie sich oben zeigte (S. 260, Anm. 1), findet sich die π-Alliteration im wesentlichen in der vormatthäischen Überlieferung; ihr entspricht die Fassung von V. 4. (2) Dei Anspielung an Jes. lxi, wie sie für V. 4 vermutet werdem kann (sieche oben S. 7 Anm. 7), stimmt zum gleichen Hintergrund von V. 3. (3) Daß das Verb τευθεīν in dem Wheruf Lk. vi. 25, der unserem Makarisums korrespondiert, erscheint (die Vermutung, es handelt sich hierbei um eine nachlukanische Glosse, ist doch nicht wirklich zu begründen: zu Kilpatrick, G. D., The Origins of the Gopel according to St Matthew, 2. Aufl., Oxford 1950, S. 15)Google Scholar, läßt daran denken, daß Lukas Mt. v. 4 noch in der uns vorliegenden Fassung gelesen hat. —Aus allem kann gefolgert werden, daß V. 4 mit Wahrscheinlichkeit vormatthäischen Ursprungs ist, dann aber wohl auf die Urtradition der Makarismenreihe zurückgeht. Die Frage, weshalb Lukas in dieser Weise seine Vorlage änderte, beantwortet sich mit dem Hinweis auf den lukanischen Realismus, der in der Folge ‘Armut-Hunger-Weinen’ (vi. 20 f.) sowie in den entsprechenden, im ganzen vorlukanischen, in einzelnen stücken lukanischen Weherufen (dazu Schürmann, H., a. a. O., S. 336 ff.Google Scholar) zum Ausdruck kommt. Dabei ist festzuhalten, daß Lukas grundsätzlich nicht anders als Matthäus über eine Zwischentradition (QLk) Zugang zur Q-Quellenschrift gehabt hat, also die Differebzen des lukanischen Textes gegenüber Q nicht in jedem Fall auf den Redaktor Lukas zurückgeführt werden dürfen.

page 263 note 2 Vergleiche zum Beispiel Test. Rub. i. 10. —Natürlich ist der Gebrauch des Verbs πευθειν nicht in der einen oder anderen Richtung vorbestimmt. Erst aus dem Kontext erhellt die besondere Art der Verwendung. Dies gilt ebenso für die Erklärungen, es handle sich im ‘die Klage derjenigen, die unter derm gegenwärtigen Aeon leiden, der ein Aeon des Leids, ist’ (Bultmann, R., Art. πένθος πενθέω, in Theologisches Wörterbuch zum Neuen Testament VI, S. 43Google Scholar), order (mit Bezug auf das oftsynonyme κλαίειν) es handle sich um den ‘Ausdruck der Gewißheit, …auf Gedeih und Verderb von Gottabhängig zu sein’ (Rengstorf, K. H., Art. κλαίω, κλαυθμός in Theologisches Wörterbuch zum Neuen Testament III, S. 722Google Scholar), wie auch für das genannte Verständnis der matthäischen Interpretation des vorgegebenen Makarismus. Die Begründung für die obige Auslegung ergibt sich also aus der redaktionellen Tendenz, wie sie an der matthäischen Bearbeitung des Kontextes erkennbar wird.

page 264 note 1 V. 5 an der Stelle von V. 4 bezeugen cod. D, min 33 (10. Jhdt.), lateinischeÜberlieferung sowie syr cur. und ein Teil der bohair. Textzeugen; ferner Clemens Alex. und wenige andere Handschriften.

page 264 note 2 Mt. xi. 29; weitere Belege für die Nebenordung: 2. Kor. x; 1. Kol. iii. 12; l. Klem. xxx, 8; Did. ii. 7 f.; Ign. Eph. x. 2; Alex, Clemens. storm. iii. 6Google Scholar; Gregor, v. Nys. orat. de beat. 2Google Scholar (MPG 44, 1217B). Vergleiche auch Harnack, A. v., Sanftmut, Huld und Demut in der alten Kirche, in Festgabe für J. Kaftan (Tübingen 1920), S. 113–29.Google Scholar

page 264 note 3 Gemeint ist also nicht das Fehlen von ‘Macht’ (zu Koch, K., a. a. O., S. 53Google Scholar; Eichholz, G., a. a. O., S. 35Google Scholar) oder enie ‘gedrückte Lage’, bei der es darauf ankommt, ‘Gottes großen und gnädigen willen’ anzuerkennen (so Hauck, Fr., Schulz, S., Art. πραύς, πραύτης, in Theologisches Wörterbuch zum Neuen Testamene VI, S. 649 f.)Google Scholar; im ethischen Sinn vielmehr auch lgn. Trall. iii. 2Google Scholar (die ‘Nachsicht’ des Bischofs als δύναμις!) und iv. 2.

page 264 note 4 Vergleiche, Mt. xi. 29Google Scholar: Jesus als der πρα⋯ς im Gegenüber zu den harten, ungerechtfertigten Gesetzesforderungen der Pharisäer; ferner: Ign. Eph. x. 2Google Scholar; Epict. Diss. III. 10, 6. Aus Mt. v 45 ergibt sich, daß die Haltung der πραεῖς in der Anwendung des von Gott gesetzten und verwirklichten Maßstabs der unterschiedslosen Güte besteht.

page 264 note 5 Die Zusage im matthäischen Verständnis underscheidet sich also von der alttestamentlich-realistischen Verheißung der Erbschaft des Landers Palästina (Gen. xv. Dute. iv. 38) bzw. von der eschatologischen, aber zugleich noch realistischen weiterbildung dieser Vorstellung (zum Jes, Beispiel. lvii. 13; lx. 21Google Scholar; Jubil, . xxxii. 19Google Scholar). Vergleiche, oben S., Anm. 4.Google Scholar

page 264 note 6 Mt. v. 10, 20; vi. 1, 33. xxi. 32.

page 265 note 1 Beispielhaft für diese Auslegungsrichtung sind die Kommentare von Lohmeyer, E., Das Evangelium des Matthäus, in Kritisch-exegetischer Kommentar über das Neue Testament begründet von Meyer, H. A. W., Sonderband, (Göttingen 1956), S. 87 f.Google Scholar; Schniewind, J., a. a. O., S. 44.Google Scholar Mit Recht auch Bonnard, P.: ‘Cette justice ňest ni la justification paulinienne’ (a. a. O., S. 57)Google Scholar; jedoch genügt es schwerlich, für das Verständnis des vorliegenden Gerechtigkeitsbegriffes auf das Alte Testament (zum Beispiel, Ps. xi. 7Google Scholar; xl. 11; lxxxv. 11) zu verweisen. Dem Sinn des Textes kommt näher Descamps, A., Les justes et la justice dans les évangiles et le christianisme primitif hormis la doctrine proprement paulinienne, in Univ. Cathol. Lovan. Diss. Theol. II, 43 (Louvain 1950), S. 164 ff.Google Scholar

page 265 note 2 Alex, Philon V., de fuga et inventione 139–41Google Scholar; vergleiche ebd. 9; de somn. I. 49 f.Google Scholar —Unrichtig P. Gaechter: ‘Gerechtigkeit ist…nicht als das aufzufassen, wonach man hungerte’, mit der Begründung: ‘Ein Objekt im Akkusativ findet sich zu διψ⋯ν sehr selten, zu πειν⋯ν m. W. nie’, und der unbegründeten Vermutung, es handle sich um einen Übersetzungsfehler (a. a. O. [Anhang], S. 149). Jedoch findet sich πειν⋯ν mit dem Akkusativ konstruiert zum Beispiel auch Zosimus, Hermet. IV. 111, 3Google Scholar (πεινάω τήν σήν ψυχήν), Plutarch, , mor. 460 BGoogle Scholar; διψ⋯ν mit dem Akkusativ zum Beispiel, Antologia Palatina 16. 137Google Scholar (Dübner, F.), Joseph, , bell. jud. I. 628Google Scholar, Kosmas, und Damian, X. 64Google Scholar (L. Deubner) — jeweils im Sinn eines aktiven Verlangens.

page 265 note 3 Vergleiche zur Korrelation zwischen aktivem menschlichem Handeln und dem himmlischen Lohn: Mt. v. 19; vi. 1, 33; vii. 21; xxv. 14 ff.; Jes, ferner. lvi. 1Google Scholar; Spr. xxi. 21; Test. Levi, xiii. 5Google Scholar; 1. Klem. xlviii. 2 ff. — Das ethische Element ist schon mit dem alttestamentlich-jüdischen Makarismus fest verbunden: zum Beispiel Jes. lvi. 2; Ps. i. 1; cvi. 3; cxix. 1 f.; Spr. xiv. 21; xxix. 18. Zum Ganzen: Windisch, H., Die Sprüche uom Eingehen in das Reich Gottes, in Zeitschrift für die neutestamentliche Wissenschaft 27 (1928), S. 163–92.CrossRefGoogle Scholar

page 266 note 1 Werge, Anders H.-Th.: Daß sich die Notwendigkeit ergab, den Makarismus V. 6 durch V. 10Google Scholar ‘paränetisch “abzusichern”’, bestätige, daß ‘Gerechtigkeit’ als eschatologische Gabe und als rettender Sieg Gottes verstanden wurde (a. a. O., S. 19). Jedoch läßt sich auch umgekehrt argumentieren: der von Matthäus gebildete V. 10 bestätigt den paränetischen Charakter von V. 6! Diegenannte Auslegung könnte sich allenfalls auf die Vermutung einer Zweiteilung der Makarismen Vv. 3–3 berufen; vergleiche aber dazu oben S. 6, Anm. 1. Daß die Aussagerichtung der Makarismen bei Matthäus einheitlich ist, ergibt sich ferner aus dem in sich geschlossenen δικαιοσύνη Begriff im Matthäusevangelium wie auch aus der nachweisbaren redaktionellen Tendenz bei der Bearbeitung der Makarismenreihe.

page 266 note 2 So Cremer, H., Biblisch-theologisches Wörterbuch des neutestamentlichen Griechisch, 11. Aufl. mit Nachträgen und Berichtigungen herausgegeben von J. Kögel (Stuttgart 1923), S. 422.Google Scholar

page 266 note 3 Vergleiche, Jak. ii. 13Google Scholar; I Klem. xiii. 2.

page 266 note 4 Daß die Forderung des reinen Herzens auf die ‘Lauterkeit’ abzielt, die für ein ethisches Verhalten unabdingbar ist, zeigen auch 1 Tim. i. 5; 2 Tim. ii. 22; Herm. vis. III. 9, 8Google Scholar; v. 7; mand. II. 7; XII. 6, 5.Google Scholar

page 266 note 5 Auf die Parallele Mt. xxiii. 25 f. macht auch Miegge, G. (a. a. O., S. 51)Google Scholar aufmerksam. Die Ablehnung des ritualgesetzlich fundierten äußeren Scheins bedeutet bei Matthäus nicht ein Sich-Zurückziehen auf eine Haltung der Innerlichkeit, sondern es ist der Gedanke eingeschlossen, daß — wie das Wort ϊνα (xxiii, 26) anzeigt — die Lauterkeit des Herzens zu einem entsprechenden ethischen Verhalten führen soll.

page 267 note 1 In rabbinischer Tradition werden die alttestamentlichen Frommen gerühmt, weil sie dem Frieden dienten (Sanhedrin, 6bGoogle Scholar; vergleiche Klostermann, E., a. a. O., S. 37 f.Google Scholar; im übrigen: Fiebig, P., Jesu Bergpredigt. Rabbinische Texte zum Verständnis der Bergpredigt ins Deutsche übersetzt, Göttingen 1924, S. 1116Google Scholar; Strack, H. L., Billerbeck, P., Das Evangelium nach Matthäus, in Kommentar zum Neuen Testament aus Talmud und Midrasch I, 2. Aufl. München 1956, S. 215 ff.).Google Scholar Jedoch ist für diesen Makarismus, dessen Rückübersetzung in einen vermuteten semitischen Urtext Schwierigkeiten bereitet, auch auf hellenistische Parallelen hinzuweisen: zum Beispiel Dio Cassius XLIV. 49, 2; LXXII. 15, 5; vergleiche Bauer, W., Griechisch-deutsches Wörterbuch zu den Schriften des Neuen Testaments und der übrigen urchristlichen Literatur, 5. Aufl. (Berlin 1958), Sp. 451.Google Scholar Zum Ganzen: Windisch, H., Friedensbringer–Gottessöhne-Eine religionsgeschichtliche Interpretation der 7. Seligpreisung, in Zeitschrift für die neutestamentliche Wissenschaft, XXIV (1925), S. 240–60.Google Scholar

page 267 note 2 Die beiden Makarismusbelege in 1. Ptr. iii. 14 und iv. 13 f., die sprachlich bzw. sachlich an Mt. v. 10–12 anklingen, werden gelegentlich als Argument für die vormatthäische Herkunft von Mt. v. 10 ins Feld geführt. Nun ist nicht grundsätzlich die Möglichkeit von der Hand zu weisen, Matthäus habe bei der Abfassung von V. 10 älteres Überlieferungsgut benutzt. Aber ein Beweis für die These, der Verf. des ersten Petrusbriefes sei von solcher vormatthäischen Tradition abhängig, ist bisher nicht geführt worden. Gegen sie spricht, daß der Verf. des ersten Petrusbriefes sei von solcher vormatthäischen Tradition abhängig, ist bisher nicht geführt worden. Gegensie apricht, daß der Verf. des ersten Petrusbriefes eine Kenntnis der Q-Tradition zu Mt. v. 3 ff., soweit diese rekonstruierbar ist, nicht verrät. Wenn es sich in beiden Belegstellen auch nur teilweise um wörtliche Übereinstimmungen mit Mt. v. 10–12 (diff. Lk. vi. 22 f.!) handelt, so ist die Vermutung doch nicht auszuschließen, daß der erste Petrus-brief direkt oder — wahrscheinlicher — indirekt die matthäische Makarismustradition voraussetzt. Hierzu stimmt die weithin anerkannte, im Vergleich mit dem Matthäusevangelium spätere Ansetzung der Abfassung des ersten Petrusbriefes. Ep. Polyc. II. 3 enthält eine Gedächtniszitation und sollte für die These des vormatthäischen Ursprungs von Mt. v. 10 nicht ausgewertet werden. (Zu G. Braumann, ‘Zum traditionsgeschichtlichen Problem der Seligpreisungen Mt. v. 3–12’, in Novum Testamentum IV (1960), S. 253–60Google Scholar; Wrege, H.-Th., a. a. O., S. 21, 26 f.)Google Scholar

page 268 note 1 Vergleiche, Mt. x. 23, 25Google Scholar; xxiv. 9 ff.

page 268 note 2 Das Partizip Perfekt Passiv zeigt an, daßzwischen dem Verfolgtwerden und dem Inkrafttreten des Makarismus unterschieden ist; erst nach überstandener Verfolgung hat die Zusage Gültigkeit.

page 268 note 3 Vergleiche Schlatter, A., a. a. O., S. 140.Google Scholar

page 268 note 4 Die Schwierigkeiten der Rekonstruktion der Q-Quelle sind bekannt. Rechnet man ernsthaft mit Zwischenstadien der Q-Überlieferung, so wird freilich das Urteil: ‘Eine gemeinsame, schriftliche Vorlage hat also auch für den Abschlußmakarismus nie existiert’ (Wrege, H.-Th., a. a. O., S. 22Google Scholar), fragwürdig, und man wird sich bemühen, durch Ausscheidung der wahrscheinlich redaktionellen Elemente dem Archetypus jedenfalls näher zu kommen.

page 268 note 5 Vergleiche, Joh. ix. 22Google Scholar; xii. 42; ähnlich xvi. 2; daxu Schrage, W., Art. συναγωγή usw., in Theologisches Wörterbuch zum Neuen Testament VII, S. 845 ff.Google Scholar Daß das Verb άϕορίℑειν im Sinn von ‘aus der Gemein-schaft ausschließen’ zu verstehen ist, zeigt Dupont, J., Béatitudes I, S. 230 f.Google Scholar; ders., Béatitudes II, S. 287–9;Google Scholar als ‘exkommunizieren’ auch Hunzinger, C.-H., Die jüdische Bannpraxis im neutestamentlichen Zeitalter, Diss. theol. Göttingen (masch.) 1954, S. 73 f.Google Scholar (vergleiche, Theologische Literaturzeitung 80, 1955, Sp. 114Google Scholar). Ist es auch kaum möglich, zwischen dieser ‘Exkommunikation’ und der birkath ha-minim eine Verbindung herzustellen, so bestätigt doch auch das folgende έκβάλωσιν das Ver-ständnis von άϕορίσωσιν als ‘ausschließen’.

page 268 note 6 Die — abgesehen vom dem Wörtchen ώς — semitische Redewendung (Black, vergleiche M., An Aramaic Approach to the Gospels and Acts, 3. Aufl, Oxford 1967, S. 135Google Scholar) läßt nicht daran denken, daß δνομα den Christennamen meint, der als ‘böse’ gebrandmarkt wird (gegen Hauck, Fr., Art. βάλλω usw., in Theologisches Wörterbuch zum Neuen Testament I, S. 526Google Scholar; Lagrange, M.-J., Évangile selon Saint Matthieu, in Études Bibliques 4, 2. Aufl., Paris 1921, S. 188Google Scholar). Versteht man δνομα im wörtlichen Sinn, so kann der Ausdruck die Verwünschung umschreiben, die mit der Verhängung des Synagogenbannes verbunden war (Schürmann, vergleiche H., a. a. O., S. 333Google Scholar), oder auch mit ‘euren Namen als einen schlechten ausstreichen (aus der synagogalen Liste)’ übersetzt werden (Bousset, W., Kyrios Christos. Geschichte des Christusglaubens von den Anfängen des Christentums bis Irenaeus, 5. Aufl., Göttingen 1965, S. 18Google Scholar). Jedoch kann δνομα entsprechend alttestamentlich-jüdischer Identifizierung von Name und Person auch die Bedeutung von ‘Person’ haben (vergleiche Apg. i. 15; Apok. iii. 4), so daß nach Aussage des vorlukanischen Textes die Verfolgten selbst als ‘böse’ gelten und als solche aus der Synagogengemeinschaft ausgestoßen werden (έκ βάγγειν= ‘ausstoßen’ auch 3. Joh. x; vergleiche, Joh. x. 34Google Scholar; entsprechend kann das Verb όνειδλςειν sich auf Schmähungen beziehen, die in solchem disziplinarischem Zusammenhang ausgesprochen wurden). Für die Annahme, im Hintergrund von V. 22 stehe der Gedanke des einmaligen Aktes des Ausschlusses aus der Synagoge, spricht das anschließende έκείή τῇ ήμέρα (V. 23); es bezeichnet den Tag des Ausschlusses. Wenn der Weheruf in V. 26 diese jüdische Disziplinarmaßnahme nicht anklingen läßt, sondern lediglich sich auf ‘Nachrede’ bezieht, so ist darin ein sekundäres Interpretationsstadium erreicht, das in einer ähnlichen kirchlichen Situation wie die matthäische Redaktion entstanden sein wird. Und auch Lukas wird die ursprüngliche Bedeutung von V. 22 kaum noch nachvollzogen haben, wie die mit Wahrschein-lichkeit lukanische Ergänzung des Subjektes οί άνθρωποι (entsprechend V. 26) nahelegt (vergleiche, Lk. v. 20Google Scholar; vi. 48 f.; vii. 31; viii. 33, 35 u. ö.; Dupont, J., Béatitudes I, 242 Anm. 1).Google Scholar

page 269 note 1 Das Verb διώκειν in V. 11 und V. 12 wird matthäisch sein; ebenso in V. 10 und (möglicherweise) in V. 44 und in x. 23; für redaktionelle Herkunft auch Kilpatrick, G. D., a. a. O., S. 16Google Scholar; Trilling, W., Das wahre Israel. Studien zur Theologie des Matthäus-Evangeliums, in Studien zum Alten und Neuen Testament 10, 3. Aufl. (München 1964), S. 80Google Scholar; Hare, D. R. A., The Theme of Jewish Persecution of Christians in the Gospel according to St Matthew, in Society for New Testament Studies — Monograph series 6 (Cambridge 1967), S. 114 f.Google Scholar

page 269 note 2 Vergleiche, auch Mt. xxiv. 9bGoogle Scholar gegen Mk. xiii. 13.

page 269 note 3 In dem Ausdruck εἲπωσιν π⋯ν πονηρόνκαθ' ύμ⋯ν entspricht π⋯ν dem matthäischen Hangzur Verallgemeinerung (vergleiche, Mt. iii. 15Google Scholar; iv. 23; vi. 18; vii. 12, 21; ix. 35; x. 1; xi. 13; xiii. 19, 56; xxiii. 5; xxviii. 18, 20) und wird redaktionell sein. Der Rest des Ausdrucks ist gutes Griechisch (vergleiche, Sophokles, , Phil. 65Google Scholar; Bauer, W., a. a. O., Sp. 802Google Scholar), so daß die beliebte Vermutung einer Übersetzungsvariante zu έκβάλωσιν τό δνομα ύμ⋯ν ώς πονηρόν (Lk. vi. 22) sich erübrigt.

page 269 note 4 Obwohl dieser Zusatz in cod. D, it., syr.- nicht überliefert wird, ist die negative handschriftliche Bezeugung doch nicht stark genug, um die Vermutung einer nachmatthäischen Interpolation begründen zu können. Vielmehr entspricht ψευδóμενοoι sachlich der matthäischen Aussage in V. 10 und ist von hier aus als redaktionell zu erkennen.

page 270 note 1 In Abweichung von Lk. xii. 8. Mit Recht weist H.-Th. Wrege darauf hin, daß der erste Evangelist zu xvi. 21 die christologische Bezeichnung ‘Menschensohn’ nur von Mk. viii. 31 nach viii. 27 (Mt. xvi. 13) hinübergestellt habe (a. a. O., S. 22 Anm. 4). Jedoch ist der Titel in der matthäischen Redaktionsarbeit auch sonst nicht betont worden; andererseits wird das Personal-pronomen auch an anderer Stelle bevorzugt verwendet (Mt. xxiii. 34 diff. Lk. xi. 49). Vergleichehierzu Strecker, G., Der Weg der Gerechtigkeit. Untersuchung zur Theologie des Matthäus, 3., durchgesehene und erweiterte Aufl., Göttingen 1970, S. 124 f.Google Scholar

page 270 note 2 Vergleiche zu χαλρετε: Joel, ii. 21Google Scholar; zu άγαλλι⋯σθε: Jes. xii. 6; xxv. 9 u. ö beide Verben sind auch in Apok. xix. 7 miteinander verbunden; sie sind an unserer Stelle vormatthäisch; allenfalls der Plural τοις ούρανοĩς könnte redaktionell sein.

page 270 note 3 Daß im Matthäusevangelium der Begriff μισθός als eine auschließlich jenseitige Größc verstanden wird, wurde an anderer Stelle gezeigt (Strecker, G., a. a. O., S. 162Google Scholar).

page 270 note 4 Vergleiche, Mt. vi. 20Google Scholar; Apok. xxii. 12.

page 271 note 1 Vermutlich gehörte V. 12b (par. Lk. vi. 23b) dem ältesten Überlieferungesstadium des Makarismus Vv. 11–11 nicht an; hier ist neben die Verheißung des himmlischen Lohnes eine zweite Begrüudung gestellt, welche die erste nicht überbietet, vielmehr durch den Rückbezug auf die Vergangenheit abschwächt. J. Wellhausen postulierte als gemeinsame Grundlage, auf die sowohl die Matthäusfassung τούς πρό ύμ⋯ν als auch der Lukastext ολ πατέρες αύτ⋯ν zurückzuführen seien, das aramäische daq' damaikon bzw. daq' damaihon (Das Evangelium Lucae, Berlin 1904, S. 24Google Scholar). Jedoch macht die Notwendigkeit, densechsten Konsonanten jeweils verschieden zu lesen, auf das Künstliche dieses Vorschlages aufmerksam; er wurde denn auch von seinem Urheber später wiedes fallen gelassen (Dupont, vergleiche J., Béatitudes I, S. 246 Anm. 6Google Scholar; zur Kritik auch Hare, D. R. A., a. a. O., S. 116, 174 f.Google Scholar). Möglich ist, daß neben dem redaktionellen έδλωξαν und dem vielleicht redaktionellen ούτως auch die Wörter τούς πρό ύμ⋯ν auf Matthäus zurückgehen; denn sie entsprechen der heilsgeschichtlichen Konzeption des Matthäus und erleichtern den Übergang zum folgenden Spruch vom Salz und vom Licht.

page 271 note 2 Mit gutten Gründen vermutet D. R. A. Hare, daß die ältere Überlieferung des Logions in der Traditionsschicht QMt bzw. QLK judenchristlich geprägt ist und jüdische Verfolgungen voraussetzt (a. a. O., S. 120). Da — wie Verf. selbst erkennt — durch den Kontext, in den die Evangelisten es hineingestellt haben, das Logion nicht spezifiziert ist, läßt sich das gleiche nicht ohne weiteres für die Evangelienredaktionen behaupten. Schwerlich ist die These begründet, Matthäus habe den Makarismus ‘primär auf christliche Propheten in ihrer Mission gegenüber Israel’ ausgelegt (a. a. O., S. 120). Vielmehr besagtder Ausdruck τούς προϕήτας τούς πρό ύμ⋯ν, daß nach matthäischem Verständnis den Verfolgten durch den Hinweis Trost zugesprochen wird, daß sie von demselben Geschick wie die alttestamentlichen propheten betroffen sind und daß dashalb ihre Situation eine heilsgeschichtliche Dignität besitzt. Dieser Zuspruch gilt nicht nur den christlichen Missionaren, sondern der Gemeinde insgesamt, und er läßt die Frage offen, von welchen Gegnern die Verfolgung ausgeht. Auch des generalisierende διώξωσιν befürwortet eine Eingrenzung der Textaussage auf das Verhältnis von christlichen Missionaren zum Volk Israel nicht. Da der Verf. die histroische Komponente des Matthäusevangeliums im allgemeinen nicht beachtet, wird auch an anderer Stelle dem Gedanken der Verfolgung durch Juden eine größere Bedeutung zuerkannt als tatsächlich erweisbar ist (vergleiche besonders a. a. O., S. 80 ff.; zu Mt. x. 16 ff.; xxii. 6; xxii. 29 ff.); wie denn auch der matthäische Antipharisäismus primär auf die Situation des Evangelisten anstatt — wie dies der historisierenden lntention des Matthäus entspräche— auf die Zeit Jesu bezogen wurde.

page 271 note 3 Mt. v. 13–16.

page 271 note 4 Windisch, H., a. a. O. [Anhang], S. 63, Anm. IGoogle Scholar; vergleiche, ebd. S. 9, 45.Google Scholar

page 272 note 1 Vergleiche zum Beispiel Gal. v. 25 u. ö.Google Scholar; Bultmann, R., Theologie des Neuen Testaments (Täbingen 1953), S. 327 ff.Google Scholar

page 272 note 2 Vergleiche zum Beispiel unter Berufung auf alttestamentliche Belegstellen Schniewind, J. zu Mt. v. 6Google Scholar: ‘Unsere Seligpreisung meint also Menschen, die auf eine von Gott geschenkte Gerechtingkeit warten’ (a. a. O., S. 44); ähnlich Schrenk, G.: ‘Die Gerechtigkeit wird…aufs engste mit Gott und seiner Herrschaft zusammengeschlossen…als reine Gabe von Gott her…’ (Art.δλκη, δλκαιος usw., in Theologisches Wörterbunch zum Neune Testament II, S. 200)Google Scholar — dies in uneinestandener Spannung zu der anderen Feststellung, daß ‘Gerechtigkeit’ im Matthäusevangelium ‘das mit Gottes Willen übereinstikkende, ihm wohlgefällige, rechte Verhalten des Manschen’ bezeichnet (ebd.).

page 272 note 3 Schrenk, G. in Theologisches Wörterbuch zum Neuen Testament II, S. 201.Google Scholar

page 272 note 4 So überzeugend in dem Einleitungsabschnitt ‘ Die Stellung des Matthäus-Evangeliums im Ausgang der Urchristenheit’ Grundmann, W. (a. a. O., S. 27 ff.).Google Scholar

page 272 note 5 So zeigt es der konsequent gebrauchte Plural άμαρτλαι: Mt. i. 21; xxvi. 28; iii. 6 (par. Mk. i. 5); ix. 2, 5 f. (par. Mk. ii. 5, 7, 9 f.); ferner π⋯σα άμκρτία: Mt. xii. 31 (gegen Mk. iii. 28); entsprechend beziehen sich άϕιέναι bzw. ⋯ϕεσις im Matthäusevangelium auf die Vergebung von Einzelübertretungen: vergleiche noch vi. 12 (par. Lk. xi. 4); vi. 14 f.

page 273 note 1 Jeremias, Vergleiche J., a. a. O., S. 183, 187 u. ö.Google Scholar; Goppelt, L., Das Problem der Bergpredigt, in Ghristologie und Ethik. Aufsätze zum Neuen Testament (Göttingen 1968), S. 43.Google Scholar

page 273 note 2 Nach dem Gesagten ist einsichtig, daß hiermit nicht die Verkündigung des historischen Jesus gemeint ist, sondern die Verkündigung des vergangenheitlichen, irdischen Jesus, wie Matthäus sie zeichnet, indem er vom Standpunkt des Glaubens ausgehend eine Historie Jesu entwirft; vergleiche dazu Strecker, G., Die historische und theologische Problematik der Jesusfrage, in Evangelische Theologie XXIX (1969), S. 453–76, besonders S. 472 ff.Google Scholar

page 274 note 1 Schniewind, J., a. a. O., S. 45.Google Scholar