Mit der Wahl von ϰρηματίζειν zur Umschreibung der Gen 6–7 an Noah ergangenen Gottesoffenbarung greift der Verfasser des Hebräerbriefs Hebr 11.7 einen Terminus auf, der in der Orakelsprache beheimatet ist und in diesem Sinne auch vom hellenistischen Judentum rezipiert wird. Dadurch soil die im AT noch unmittelbar vorgestellte Kommunikation zwischen Gott und Mensch in eine mittelbare, d.h. sich im Orakel oder im Traum ereignende, überführt werden. Bestätigung findet diese These einerseits in der Zeichnung Noahs als Mantiker innerhalb der früüdischen Literatur (Jub; Philo), andererseits in der Existenz eines Henochorakels am Ende der Welt, das neben anderen auch von Noah selbst (2 Hen65.1–12) befragt wird.