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Die in diesem Bande mitgetheilten Belegstellen beruhen, ebenso wie es im ersten Bande der Fall war, wesentlich auf eigenen Sammlungen. Dabei konnte ich mich, was das Altindische betrifft, vielfältig auf meine früheren Arbeiten berufen, es sind aber auch neue Beobachtungen aus dem Veda iiber die Bedeutung der verschiedenen Präsensklassen hinzugekommen, von denen ich hoffe, dass sie sich bewähren werden. Bei dem Avestischen bin ich noch zurückhaltender gewesen als früher. HoiFentlich nehmen nun die Kenner bald Gelegenheit, über die iranische Syntax einlässlicher, als bisher geschehen ist, zu handeln. Die Benutzung der homerischen Gedichte (denn das übrige Griechisch ist aus leicht begreiflichen Gründen wenig oder gar nicht herangezogen worden) ist mir ausserordentlich erleichterl worden durch den ausgezeichneten Index Homericus von A. Gehring (Leipzig 1891). Wie viel Zeit und Mühe mir durch dieses Werk, ebenso wie durch das ähnliche von W. D. Whitney (Die Wurzeln, Verbalformen und primaren Stämme der Sanskrit-Sprache, Leipzig 1885) erspart worden ist, habe ich während der Arbeit immer wieder mit dem lebhaftesten Danke empfunden. Im Gebiet des Lateinischen wird man besonders Plautus benutzt finden, den ich nach der höchst willkommenen Ausgabe von G. Goetz und F. Schöll zitiert habe.
Aus der bisherigen Darstellung lässt sich folgendes Ergebnis ziehen:
Der Injunktiv ist ursprünglich nicht eine bestimmte Form des Verbums, sondern ein Konstruktionstypus, nämlich die Verbindung der Prohibitivnegation mē mit dem augmentlosen Indikativ des Aorists. Es wird dadurch der mögliche Gedanke des Eintretens einer Handlung abgewiesen (etwa: man soil nicht sagen dürfen ‘es ist geschehen’). Im Anschluss an den negativen entstand sodann ein positiver Typus von imperativisch-konjunktivisch-optativischem Sinne. Dieser Typus ging schon in der Ursprache auch auf das Präsenssystem über und vereinigte sich dort mit dem Imperativ.
Der Imperativ war ursprünglich eine ohne Bezeichnung der gemeinten Person ausgesprochene Aufforderung (Befehl, Bitte), der die Verwirklichung nach der Absicht des Sprechenden folgen sollte. Dazu kam schon in der Ursprache die Form auf tōd, durch welche die Ausführung in einem bestimmten Zeitpunkt der Zukunft in's Auge gefasst wurde. In negativen Sätzen kam der Imperativ nicht vor. Dafür diente der Injunktiv
Die beiden übrigen Modi enthalten eine Stimmung des Redenden.
Der Konjunktiv bezeichnet den Willen des Redenden. Er unterscheidet sich von dem Imperativ dadurch, dass er eine Absicht ausdrückt, deren Verwirklichung unter gewissen Umständen erfolgend gedacht wird, von dem Indikativ des Futurums dadurch, dass er vorwiegend die Absicht des Sprechenden, dieser aber vorwiegend die Voraussicht bezeichnet.
Der Optativ bezeichnet den Wunsch des Redenden. An den wünschenden Optativ schliessen sich zwei abgeleitete Typen, der präskriptive und der potentiale.
Der richtige Ausgangspunkt für das Verständnis des Infinitivs ist, wie ich in der Einleitung zu diesem Weike S. 50 gezeigt habe, von Bopp gefunden. Von hier aus zurück und vorwärts blickend hat Jolly, München 1873, die Geschichte des Infinitivs im Indogermanischen geschrieben, worauf hier an Stelle einer historischen Einleitung verwiesen sein mag. Der altindische Infinitivgebrauch ist zur Aufklärung des Inf. der übrigen Sprachen von Bopp, Vgl. Gr. 3, in lehrreicher Weise herangezogen worden, doch tritt dabei der vedische Infinitiv und demgemäss die historisch-vergleichende Betrachtung noch zu sehr zurück. Umfassender ist der vedische Inf. berücksichtigt worden von mir (wenigstens soweit es den dativischen angeht) KZ. 18, 81 ff. E. Wilhelm in einem Programm von 1869 und dessen Umarbeitung de infinitivi linguarum Sanscritae Bactricae Persicae Graecae Oscae Umbricae Latinae Goticae forma et usu Eisenach 1873, A. Ludwig, der Infinitiv im Veda, Prag 1871. Das Altindische allein habe ich SF. 5, 410 ff. behandelt, dazu Einzelabhandlungen von Neisser und Bartholomae, die an ihrer Stelle angeführt sind. Hinsichtlich des Iranischen sei ausser auf Spiegels Gramm., besonders auf Bartholomae KZ. 28, 23 ff. und Grundriss der iranischen Philologie 1, 143 ff. verwiesen, doch wird man das Iranische im Folgenden kaum benutzt finden, weil leider gerade solche Stellen, aus denen man wünschenswerthe Förderung ziehen könnte, eine sichere Interpretation nicht zuzulassen scheinen.
Es ist mehi als wahrscheinlich, class diese Klasse (Brugmanns zweite) bereits in der Urzeit in zwei Klassen auseinander gegangen war, welche sich sowohl durch den Accent als durch die Aktion unterschieden. Doch ist eine völlige Trennung, wie sich im Verlauf der Darstellung noch zeigen wird, unmöglich, da es Formen giebt, welche die Aktion der einen Abtheilung mit dem Accent der anderen verbinden.
Ich behandle zuerst diejenige Klasse, welche den Accent auf der ersten Silbe trägt, den Typus bhávati, dann den Typus tudáti, und schliesse daran, wie es in dem vorigen Kapitel geschehen ist, die Aoriste.
Die Präsentia
Der Typus bhávati.
Dieser Typus hat gemischte Aktion. Der durative Sinn, den man ihm gewöhnlich beilegt, ist zwar auch durch eine Anzahl von Exemplaren veitreten, aber keineswegs durchgehend. Ein Prösens wie πεùγω, das bei Homer noch fliehen und entfliehen bedeutet, hat die ausgesprochen kursive Bedeutung (auf der Flucht sein), die es nach allgemeiner Ansicht im Attischen hat, erst im empfundenen Gegensatz gegen επvγov zu solcher Schärfe ausgebildet.
Ich gebe zunächst einige Belege für Mehrdeutigkeit des Präsens, dann für die kursive Aktion, endlich für die punktuelle, die allerdings nur geringe Spuren hinterlassen hat.
Der Ausdruck ‘perfektiv’ ist seit lange in der slavischen Grammatik heimisch, wo man eine Verbalform dann perfektiv nennt, wenn sie ausser der Verbalhandlung zugleich den Nebenbegriff der Vollendung enthält (so definiert bei Leskien Handbuch, 149). Man wendet aber diesen Ausdruck nicht bloss, wie es nach der Überschrift dieses Kapitels scheinen könnte, auf die zusammengesetzten, sondern auch auf die einfachen Verba an, z. B. auf darrǐ ‘ich werde hingeben’. Ich muss aber gestehen, dass ich mich dieser Ausdehnung des Begriffs perfektiv nicht anschliessen kann. Denn bei einer Form wie damǐ steht es doch nicht so, dass die Wurzel den allgemeinen, unbegrenzten Begriff des Gebens enthält, zu welchem in dei slavischen Fonn der Nebenbegrirff der Vollendung hinzutritt, sondern (wenn anders dasjenige einigen Grund hat, was ich in den früheren Kapiteln dieser Schrift ausgeführt habe) die Wurzel enthält von vornherein die einfache Anschauung des Hingebens, und diese Anschauung setzt sich in der slavischen Form fort, die deshalb rich tiger punktuell als perfektiv genannt wird. Ich glaube natürlich nicht, dass es mir gelingen könnte, die Slavisten zu einer änderung ihrer Terminologie zu veranlassen, aber in einer Schrift, in welcher das Hauptgewicht auf die richtige Erfassung der geschichtlichen Zusammenhänge gelegt wird, mag es erlaubt sein, in diesem Punkte von der gebräuchlichen Bezeichnungsart abzuweichen.