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Protagonisten? Die Rolle der Zeugen Jesu in der Apostelgeschichte
Published online by Cambridge University Press: 27 May 2016
Abstract
At first glance, the apostles and the other messengers of the Gospel appear to be the protagonists in the plot of Acts. However, seen within the context of Greco-Roman modes of characterisation, their roles prove to be a subtle reference to the divine guidance. An analysis of how Peter, Paul and the other witnesses enter and leave the narrative stage, how they interact and how their appearance is depicted leads to the insight that their roles are meant to be relative, functional and transparent. They thus refer to the Risen Lord as the real protagonist of Acts.
German abstract: Auf den ersten Blick erscheinen die Apostel und die anderen Boten des Evangeliums als Protagonisten der Apostelgeschichte. Im Kontext griechisch-römischer Figurencharakterisierung erweist sich ihre Rolle jedoch als subtiler Verweis auf die göttliche Führung. Eine Analyse, wie Petrus, Paulus und die übrigen Zeugen die Erzählbühne betreten und verlassen, wie sie interagieren und charakterisiert werden, zeigt die deutliche Relativierung, Funktionalität und Transparenz ihrer Rolle. Sie verweisen damit auf den erhöhten Herrn als eigentliche Hauptfigur der Apostelgeschichte.
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1 Während der Begriff des Protagonisten ursprünglich im griechischen Drama allein auf den ersten Schauspieler bezogen war, hat er heute ein umfangreicheres Bedeutungsspektrum und wird weitgehend deckungsgleich mit Bezeichnungen wie Held oder Hauptfigur verwendet. Alle drei spiegeln die besondere Rolle einer Figur als führender Handlungsträger wider. Wo im Folgenden von Protagonisten die Rede ist, liegt der heutige Sprachgebrauch zugrunde. Vgl. u.a. Platz-Waury, E., „Figurenkonstellation”, RLW i (2007) 591–3Google Scholar: 591–2.
2 Die Apostelgeschichte wird im Folgenden im Kontext des Lukasevangeliums untersucht. Ihr Verfasser wird vereinfachend Lukas genannt. Zur Diskussion um das Verhältnis beider Werke Bird, Zur Diskussion um das Verhältnis beider WerkeM. F., „The Unity of Luke-Acts in Recent Discussion“, JSNT 29 (2007) 425–88Google Scholar; A. Gregory, Hg., Rethinking the Unity and Reception of Luke and Acts (Columbia: University of South Carolina Press, 2010); M. C. Parsons/R. I. Pervo, Rethinking the Unity of Luke and Acts (Minneapolis: Fortress, [1993] 20072).
3 Zum Titel näher R. I. Pervo, Acts (Hermeneia; Minneapolis: Fortress, 2009) 29–30 (Lit.); A. Weiser, Die Apostelgeschichte (2 Bde.; ÖTBK 5; Gütersloh: Gütersloher/Würzburg: Echter, 1981/5) i, 26–7.
4 Der Begriff „(literarische) Figur“ hat sich in der deutschsprachigen Literaturwissenschaft weitgehend durchgesetzt gegenüber Bezeichnungen wie „Person“ oder „Charakter“. Im Zusammenhang der antiken Rhetorik wird der Begriff „Figur“ nicht in unserem heutigen Sinn verwendet, sondern bezeichnet dort Stilfiguren. Allerdings ist im Deutschen kein adäquater quellensprachlicher, allgemein anerkannter Begriff vorhanden. Dem heutigen literaturwissenschaftlichen Sprachgebrauch nach entspricht „Figur“ (Englisch: character, Französisch: personnage) am ehesten den antiken Begriffen πρόσωπον und persona. Vgl. A. Cornils, Vom Geist Gottes erzählen: Analysen zur Apostelgeschichte (TANZ 44; Tübingen: Francke, 2006) 3–53; S. Finnern, Narratologie und biblische Exegese: Eine integrative Methode der Erzählanalyse und ihr Ertrag am Beispiel von Matthäus 28 (WUNT ii/285; Tübingen: Mohr Siebeck, 2010) 126–8; N. Kretz, „Grundelemente (1): Bausteine des Dramas (Figur, Handlung, Dialog)“, Handbuch Drama: Theorie, Analyse, Geschichte (Hg. P. W. Marx; Stuttgart: Metzler, 2012) 105–21: 105; M. Pfister, Das Drama: Theorie und Analyse (UTB 580; München: Fink, [1977] 200111) 221–2; Platz-Waury, E., „Figur3“, RLW i (2007) 587–9Google Scholar.
5 Schröter, Für einen Überblick J., „Actaforschung seit 1982: i. Israel, die Juden und das Alte Testament: Paulusrezeption; vi. Gestalten und Gruppen: Einzelthemen. Bilanz und Perspektive“, ThR 73 (2008) 1–59Google Scholar, 282–333.
6 Vgl. E. Nellesen, Zeugnis für Jesus und das Wort: Exegetische Untersuchungen zum lukanischen Zeugnisbegriff (BBB 43; Köln: Peter Hanstein, 1976) bes. 277–80 sowie M. Korn, Die Geschichte Jesu in veränderter Zeit: Studien zur bleibenden Bedeutung Jesu im lukanischen Doppelwerk (WUNT ii/51; Tübingen: Mohr Siebeck, 1993) 193–213; O'Toole, R. F., „Activity of the Risen Jesus in Luke-Acts“, Bib. 62 (1981) 471–98Google Scholar: 479–82; Weiser, Apostelgeschichte, i, 72–5; mit anderer Schwerpunktsetzung Burchard, Chr., „Formen der Vermittlung christlichen Glaubens im Neuen Testament: Beobachtungen anhand von κήρυγμα, μαρτυρία und verwandten Wörtern“, EvTh 38 (1978) 313–40Google Scholar: 324–5, der den Zeugenbegriff nur auf die Zwölf und Paulus bezieht.
7 Während die Figurenanalyse in der Narratologie teils vernachlässigt wurde, fand sie in der Dramenanalyse stärkere Beachtung; zu den auch in der Narratologie zugrunde gelegten Werken zählt im deutschsprachigen Raum Pfister, Drama. Vgl. zudem umfassend F. Jannidis, Figur und Person: Beitrag zu einer historischen Narratologie (Narratologia 3; Berlin: de Gruyter, 2004).
8 Vgl. mit Blick auf das Lukasevangelium Martin, M. W., „Progymnastic Topic Lists: A Compositional Template for Luke and Other Bioi?“, NTS 54 (2008) 18–41CrossRefGoogle Scholar.
9 Vgl. De Temmerman, K., „Ancient Rhetoric as a Hermeneutical Tool for the Analysis of Characterization in Narrative Literature“, Rhetorica 28 (2010) 23–51CrossRefGoogle Scholar; Th. Koch, Literarische Menschendarstellung: Studien zu ihrer Theorie und Praxis (Retz, La Bruyère, Balzac, Flaubert, Proust, Lainé) (Romanica et comparatistica 18; Tübingen: Stauffenburg, 1991) 13–14 sowie A. D. Myers, Characterizing Jesus: A Rhetorical Analysis on the Fourth Gospel's Use of Scripture in its Presentation of Jesus (LNTS 458; London: T&T Clark, 2012) 42–61.
10 Vgl. H. Lausberg, Handbuch der literarischen Rhetorik: Eine Grundlegung der Literaturwissenschaft (Stuttgart: Steiner, [1960] 20084) §376; ähnlich die Schlussfolgerung von Martin, „Lists“, 24.
11 Trotz gewisser Unterschiede, etwa hinsichtlich der Systematisierung, stimmen die verschiedenen antiken Autoren weitgehend überein, vgl. De Temmerman, „Rhetoric“; Martin, „Lists“, 21. Neben Quintilian sind die Progymnasmata relevant, die eher dem lukanischen Bildungsniveau entsprechen. Vgl. umfassend Koch, Menschendarstellung, 13–26; Martin, „Lists“; Myers, Jesus, 22–77.
12 Vgl. Lausberg, Handbuch, §376.
13 Vgl. Koch, Menschendarstellung, 14–16; Lausberg, Handbuch, §245; zur epideiktischen Rede allgemein ebd., §§239–43.
14 Vgl. Koch, Menschendarstellung, 13–14; für eine Übersicht zu den unterschiedlich verwendeten Begriffen ebd., 20–2; ferner Myers, Jesus, 47–55 sowie zu den einzelnen Stilfiguren Lausberg, Handbuch, §§799, 810–19, 820–5; zu den Übungsformen im spätantiken Rhetorikunterricht Koch, Menschendarstellung, 14; Lausberg, Handbuch, §§1117–20, 1129–33.
15 Vgl. De Temmerman, „Rhetoric“, 28–43, auf dessen Systematisierung der folgende Überblick beruht.
16 Zur Anekdote in der hellenistischen Biographie G. Arrighetti, „Anekdote und Biographie: Μάλιστα τὸ μικρὸν φυλάττειν“, Die griechische Biographie in hellenistischer Zeit (Hg. M. Erler/St. Schorn; BzA 245; Berlin: de Gruyter, 2007) 79–100, bes. 90–7.
17 De Temmerman, „Rhetoric“, 30, 42 spricht von identification und name-giving, welche er als eigene Kategorie neben Formen der expliziten und impliziten Charakterisierung einordnet.
18 Vgl. die aufschlussreiche Analyse bei R. A. Burridge, „The Genre of Acts – Revisited“, Reading Acts Today: FS L. C. A. Alexander (Hg. St. Walton u.a.; LNTS 427; London: T&T Clark, 2011) 3–28: 11–16.
19 Zur Terminologie Pfister, Drama, 225–7.
20 Vgl. Finnern, Narratologie, 118–20, 133.
21 Vgl. Dickerson, P. L., „The New Character Narrative in Luke-Acts and the Synoptic Problem“, JBL 116 (1997) 291–312Google Scholar: 293–6. Das Schema entspricht dem, was in der Narratologie mit Blockcharakterisierung oder Charakterisierung en bloc bezeichnet wird; vgl. U. E. Eisen, Die Poetik der Apostelgeschichte: Eine narratologische Studie (NTOA 58; Freiburg i. Ue.: Academic Press/Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht, 2006) 138–9.
22 Aquila und Priscilla etwa unterweisen Apollos, der darauf selbst freimütig spricht (18.24–8); Hananias übermittelt Saulus die Botschaft des erhöhten Kyrios (9.10–17). Eine interessante Rolle kommt Rhode zu, die den versammelten Jüngern voll Freude verkündet, dass der im Gefängnis vermutete Petrus vor dem Tor stehe (12.13–15) – zunächst keine Verkündigung im eigentlichen Sinn. Doch wie die ganze Perikope auf Jesu Passion und Auferstehung transparent wird, so klingt hier die Botschaft der Frauen vom leeren Grab an (Lk 24.1–11).
23 Dickerson nennt insgesamt 25 Beispiele; vgl. „Character“, 293 Anm. 11. Die Magd mit dem Wahrsagegeist (16.16–19) und Mnason (21.16) sind m.E. ebenfalls dazu zu zählen.
24 Vgl. etwa Publius in 28.7–8 oder die erneute Vorstellung des Philippus in 21.8–9.
25 Dickerson, „Character“, 297.
26 Vgl. Backhaus, K., „Die Erfindung der Kirchengeschichte: Zur historiographischen Funktion von Apg 12“, ZNW 103 (2012) 157–76CrossRefGoogle Scholar: 158.
27 M. Wolter, Das Lukasevangelium (HNT 5; Tübingen: Mohr Siebeck, 2008) 203 stellt die erzählerische Inkohärenz heraus, die Lukas durch die Umstellung gegenüber Markus in Kauf nimmt. H. Schürmann, Das Lukasevangelium, Teil i: Kommentar zu Kapitel 1,1 –9,50 (HThKNT 3/1; Freiburg i. Br.: Herder, 1969) 251; H. Klein, Das Lukasevangelium (KEK 1/3; Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht, 2006) 199 u.a. betonen dagegen, dass Lukas Simon Petrus bei seinen impliziten Lesern als bekannt voraussetzen kann und ihn daher nicht vorzustellen braucht. Y. Mathieu, La figure de Pierre dans l’œuvre de Luc (Évangile et Actes des Apôtres): Une approche synchronique (EtB 52; Paris: Gabalda, 2004) 64 hebt in Anschluss an E. LaVerdiere, Luke (NTMes 5; Wilmington: Michael Glazier, 1980) 71; J. B. Green, The Gospel of Luke (NIC; Grand Rapids: Eerdmans, 1997) 225 und R. J. Karris, „The Gospel according to Luke“, The New Jerome Biblical Commentary (Hg. R. E. Brown/J. A. Fitzmyer/R. E. Murphy; Englewood Cliffs: Prentice-Hall, 1990) 691 hervor, dass es sich um eine lukanische Eigenart handelt, Figuren unvermittelt namentlich in der Erzählung auftauchen zu lassen, ohne sie näher vorzustellen.
28 Vgl. Pervo, Acts, 305–7; J. Roloff, Die Apostelgeschichte (NTD 5; Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht, [198117/1] 201019/3) 190. Die Bezeichnung von Jakobus als Herrenbruder findet sich bei Lukas nicht; sie dient hier der besseren Unterscheidung. Wo Lukas von Jesu Brüdern spricht, werden sie nicht namentlich aufgeführt (Lk 8.20; Apg 1.14).
29 Zu Johannes und Jakobus Green, Luke, 234.
30 Zur Charakterisierung von Stephanus und Philippus L. T. Johnson, The Acts of the Apostles (SaPaSe 5; Collegeville: Michael Glazier/Liturgical, 1992) 106–7, 110–12. Zur Einführung von Saulus Chr. Burchard, Der dreizehnte Zeuge: Traditions- und kompositionsgeschichtliche Untersuchungen zu Lukas' Darstellung der Frühzeit des Paulus (FRLANT 103; Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht, 1970) 26–31; Johnson, Acts, 140–4; Pervo, Acts, 198–201; Roloff, Apostelgeschichte, 128.
31 Vgl. Johnson, Acts, 87, 91; Pervo, Acts, 128–9.
32 Zu den Ausnahmen gehört – wenngleich etymologisch unzutreffend – Barnabas (4.36); vgl. u.a. Roloff, Apostelgeschichte, 93.
33 Die Beschreibung des äußeren Erscheinungsbilds spielt im gesamten lukanischen Doppelwerk wie in sämtlichen Evangelien eine untergeordnete Rolle. In der Apostelgeschichte gibt es davon nur zwei – abgelegene – Ausnahmen (7.15; 18.18). Mit den detailreichen Beschreibungen in antiken Werken (vgl. etwa Plut., Alex. 4,1–2) sind diese knappen Notizen nicht vergleichbar.
34 Vgl. mit Bezug auf Petrus Schürmann, Lukasevangelium, i, 251; Klein, Lukasevangelium, 199; für Jakobus Pervo, Acts, 307–8, bes. 308 Anm. 74.
35 Vgl. Burchard, Zeuge, 31–9. Zum gezielten Einsatz biographischer Elemente in der Paulusdarstellung K. Backhaus, „ΣΚΕYΟΣ ΕΚΛΟΓΗΣ: Paulus als theologischer Topos in der Apostelgeschichte“, Paulus – Werk und Wirkung: FS A. Lindemann (Hg. P.-G. Klumbies/D. S. du Toit; Tübingen: Mohr Siebeck, 2013) 413–34: 415–17. L. C. A. Alexander, „Acts and Ancient Intellectual Biography“ (1993), dies., Acts in its Ancient Literary Context: A Classicist Looks at the Acts of the Apostles (LNTS 298; London: T&T Clark, 2007) 43–68 und B. Heininger, „Das Paulusbild der Apostelgeschichte und die antike Biographie“, Die griechische Biographie in hellenistischer Zeit (Hg. Erler/Schorn) 407–29 machen die genannten biographischen Details stark und rücken die Apostelgeschichte näher an antike Bioi.
36 Vgl. J. A. Darr, On Character Building: The Reader and Rhetoric of Characterization in Luke-Acts (Literary Currents in Biblical Interpretation; Louisville: Westminster John Knox, 1992) 44.
37 Lukas beschreibt die Verkündigungstätigkeit mit verschiedenen Verben: ἀποφθέγγομαι (2.4, 14; 26.25; φθέγγομαι: 4.18), διαλέγομαι (17.2, 17; 18.4, 19; 19.8, 9; 20.7, 9; 24.12, 25), διαμαρτύρομαι (2.40; 8.25; 10.42; 18.5; 20.21, 24; 23.11 – hier zudem μαρτυρέω; 28.23; μαρτύρομαι: 26.22), διδάσκω (4.2, 18; 5.21, 25, 28, 42; 11.26; 15.35; 18.11, 25; 20.20; 21.21, 28; 28.31), εὐαγγελίζω (5.42; 8.4, 12, 25, 35, 40; 10.36; 11.20; 13.32; 14.7, 15, 21; 15.35; 16.10; 17.18), καταγγέλλω (3.24; 4.2; 13.5, 38; 15.36; 16.17, 21; 17.3, 13, 23; 26.23), κηρύσσω (8.5; 9.20; 10.37, 42; 15.21; 19.13; 20.25; 28.31), λαλέω (insgesamt 59 Belege; einschlägig bes. in Verbindung mit τὸν λόγον τοῦ θεοῦ oder κυρίου: 4.29, 31; 8.25; 11.19; 13.46; 14.25; 16.6, 32; ῥήματα: 5.20; 6.11, 13; 10.44; 11.14; 13.42 oder ἐπὶ τῷ ὀνόματι: 4.17; 5.40), παρρησιάζομαι (9.27, 28; 13.46; 14.3; 18.26; 19.8; 26.26; das Nomen findet sich in 2.29; 4.13, 29, 31; 28.31). R. Glöckner, Die Verkündigung des Heils beim Evangelisten Lukas (WSAMA.T 9; Mainz: Grünewald, [1975]) 43 sieht von den Begriffen des Wortstamms μαρτ- her die anderen Begriffe der Verkündigung „miteinander verklammert und verdeutlicht”; anders Burchard, „Formen“, 321–5. Vgl. ferner Beutler, J., „μαρτυρέω“, EWNT ii (1981) 958–64Google Scholar; Broer, I., „καταγγέλλω“, EWNT ii (1981) 632–3Google Scholar; A. Denaux/R. Corstjens, The Vocabulary of Luke: An Alphabetical Presentation and a Survey of Characteristic and Noteworthy Words and Word Groups in Luke's Gospel (BToSt 10; Löwen: Peeters, 2009) 255–7, 342–3, 362–4, 386–8; Glöckner, Verkündigung, 42–67; Hübner, H., „λαλέω“, EWNT ii (1981) 827–9Google Scholar; Jaschke, H., „‚λαλεῖν‘ bei Lukas“, BZ 15 (1971) 109–14Google Scholar; Merk, O., „κηρύσσω“, EWNT ii (1981) 711–20Google Scholar; Nellesen, Zeugnis; Staudinger, F., „‚Verkündigen‘ im lukanischen Geschichtswerk“, ThPQ 120 (1972) 211–18Google Scholar; Strathmann, [H.], „μάρτυς κτλ, μαρτύρομαι κτλ“, ThWNT iv (1942) 477–514Google Scholar, 517–19; Strecker, G., „εὐαγγελίζω“, EWNT ii (1981) 173–6Google Scholar.
38 Vgl. A. C. Clark, Parallel Lives: The Relation of Paul to the Apostles in the Lucan Perspective (Carlisle: Paternoster, 2001) 230–60; D. Marguerat, La première histoire du christianisme: Les Actes des apôtres (LeDiv 180; Paris: Cerf/Genf: Labor et Fides, [1999] 2007²) 33–5 sowie bzgl. der Rede in Lystra H.-J. Klauck, Magie und Heidentum in der Apostelgeschichte des Lukas (SBS 167; Stuttgart: Katholisches Bibelwerk, 1996) 74–5.
39 Eine Ausnahme bilden die Reden von Paulus in Milet, Jerusalem und Caesarea Maritima, doch sind sie keine Verkündigungsreden.
40 Für eine Analyse der Reden M. L. Soards, The Speeches in Acts: Their Content, Context and Concerns (Louisville: Westminster John Knox, 1994).
41 Vgl. Marguerat, Histoire, 181–209, bes. 208–9; Schreiber, St., „Die theologische Signifikanz der Pauluswunder in der Apostelgeschichte“, SNTU 24 (1999) 119–34Google Scholar: 122–5.
42 Vgl. F. Avemarie, „Acta Jesu Christi: Zum christologischen Sinn der Wundermotive in der Apostelgeschichte“, Die Apostelgeschichte im Kontext antiker und frühchristlicher Historiographie (Hg. J. Frey/C. K. Rothschild/J. Schröter; BZNW 162; Berlin: de Gruyter, 2009) 539–62: 553; Schreiber, „Signifikanz“, 120–2, 128.
43 Von Jesus dagegen wird wesentlich häufiger, wenngleich nicht ausschließlich (vgl. etwa Lk 5.15; 6.18), im Aktiv von seinen Heilungen und Exorzismen berichtet (4.40; 6.19; 7.3, 21 u.ö.). Bereits zu Beginn seines öffentlichen Wirkens stellen die Leute verwundert fest, dass Jesus mit Vollmacht gebietet (4.36).
44 Vgl. S. Shauf, Theology as History, History as Theology: Paul in Ephesus in Acts 19 (BZNW 133; Berlin: de Gruyter, 2005) 177–226.
45 Vgl. Avemarie, „Acta“, 551–6; Backhaus, „ΣΚΕYΟΣ“, 430; Klauck, Magie, 113–14; O'Toole, „Activity“, 488–90; Schreiber, „Signifikanz“, 120–2.
46 Vgl. L. C. A. Alexander, „‘In Journeyings Often’: Voyaging in the Acts of the Apostles and in Greek Romance“ (1995), dies., Acts in its Ancient Literary Context, 69–96; K. Backhaus, „Christologia Viatorum: Die Emmaus-Episode als christologisches Programm der Apostelgeschichte“, König und Priester: Facetten neutestamentlicher Christologie: FS C.-P. März (Hg. M. Bär/M.-L. Hermann/Th. Söding; EThS 44; Würzburg: Echter, 2012) 137–48: 139; ders., Religion als Reise: Intertextuelle Lektüren in Antike und Christentum (Tria Corda 8; Tübingen: Mohr Siebeck, 2014) 114–26; G. Geiger, „Der Weg als roter Faden durch Lk–Apg“, The Unity of Luke-Acts (Hg. J. Verheyden; BETL 142; Löwen: Leuven University Press, 1999) 663–73: 669–71; Marguerat, Histoire, 341–74.
47 Zur Lenkung des Missionsverlaufs durch den Kyrios Avemarie, „Acta“, 548–9; Burchard, „Formen“, 323; G. W. MacRae, „‘Whom Heaven Must Receive until the Time’: Reflections on the Christology of Acts“ (1973), ders., Studies in the New Testament and Gnosticism (Hg. D. J. Harrington/S. B. Marrow; Good News Studies 26; Wilmington: Michael Glazier, 1987) 47–64: 59.
48 Vgl. Kodell, J., „‘The Word of God Grew’: The Ecclesial Tendency of Λόγος in Acts 1,7; 12,24; 19,20“, Bib. 55 (1974) 505–19Google Scholar: 514.
49 Vgl. umfassend G. O. Holmås, Prayer and Vindication in Luke-Acts: The Theme of Prayer within the Context of the Legitimating and Edifying Objective of the Lukan Narrative (LNTS 433; London/New York: T&T Clark, 2011).
50 Vgl. Weiser, Apostelgeschichte, i, 134; zu 16.25 vgl. ebd., ii, 437.
51 Selbst das beständige Gebet eines Heiden findet himmlische Erhörung; ihn zeichnen freilich Frömmigkeit, Gottesfurcht und großzügige Freigebigkeit gegenüber den Armen aus (vgl. Apg 10.1–48, bes. VV. 1–4); zu seiner Vorbildlichkeit Marguerat, Histoire, 79–80.
52 Vgl. K. Backhaus, „Neues Testament“, G. Fischer/K. Backhaus, Beten (NEB.T 14; Würzburg: Echter, 2009) 75–128: 92–4; für die alttestamentlichen Vorbilder G. Fischer, „Altes Testament“, Fischer/Backhaus, Beten, 11–74.
53 Vgl. Avemarie, „Acta“, 546–51; R. Strelan, Strange Acts: Studies in the Cultural World of the Acts of the Apostles (BZNW 126; Berlin/New York: de Gruyter, 2004) 131–90.
54 Vgl. Backhaus, K., „No Apologies! Lukas als Maßstab einer Apologia Christiana“, IKaZ 43 (2014) 450–61Google Scholar.
55 Die Erzählung wird dabei auf Exodus und Ostern transparent; vgl. K. Backhaus, „Transformation durch Humor: Die Komödisierung von Tradition in der Apostelgeschichte“, Aneignung durch Transformation: Beiträge zur Analyse von Überlieferungsprozessen im frühen Christentum: FS M. Theobald (Hg. W. Eisele/Chr. Schaefer/H.-U. Weidemann; HBS 74; Freiburg i. Br./Basel/Wien: Herder, 2013) 225–7; eingehend: ders., „Erfindung“; Johnson, Acts, 209–19; Mathieu, Figure, 287–308; Pervo, Acts, 299–313.
56 Vgl. Avemarie, „Acta“, 550; MacRae, „Heaven“, 62–4; Roloff, J., „Die Paulus-Darstellung des Lukas: Ihre geschichtlichen Voraussetzungen und ihr theologisches Ziel“, EvTh 39 (1979) 510–31Google Scholar: 529–31.
57 Zur Parallelität zwischen den Zeugen und Jesus sowie untereinander Clark, Lives; Heininger, „Paulusbild“, 419–23; Marguerat, Histoire, 84–9; O'Toole, R. F., „Parallels between Jesus and his Disciples in Luke-Acts: A Further Study“, BZ 27 (1983) 195–212Google Scholar; C. K. Rothschild, Luke-Acts and the Rhetoric of History: An Investigation of Early Christian Historiography (WUNT ii/175; Tübingen: Mohr Siebeck, 2004) 99–141. S. Uytanlet, Luke-Acts and Jewish Historiography (WUNT ii/366; Tübingen: Mohr Siebeck, 2014) 72–162 macht die Parallelen zwischen Jesus und Paulus bzw. Petrus in Analogie zu Mose und Josua sowie Elija und Elischa allzu stark. Josua und Elischa werden nicht zu Zeugen des Mose und Elija, sondern stehen wie sie im Dienst Gottes.
58 Vgl. Backhaus, „ΣΚΕYΟΣ“, 428.
59 Vgl. Korn, Geschichte, 213, 268.
60 Vgl. Burfeind, C., „Paulus muß nach Rom: Zur politischen Dimension der Apostelgeschichte“, NTS 46 (2000) 75–91CrossRefGoogle Scholar; Rothschild, Luke-Acts, 185–212; zu 19.21 Shauf, Theology, 234–40.
61 Vgl. Backhaus, Reise, 212–14; Marguerat, Histoire, 324–5.
62 Vgl. D. Peterson, „The Motif of Fulfilment and the Purpose of Luke-Acts“, The Book of Acts in its Ancient Literary Setting (Hg. B. W. Winter/A. D. Clarke; Grand Rapids: Eerdmans/Carlisle: Paternoster, 1993) 83–104; Rothschild, Luke-Acts, 166–82.
63 Vgl. B. Rapske, The Book of Acts and Paul in Roman Custody (Grand Rapids: Eerdmans/Carlisle: Paternoster, 1994) 393–422.
64 Zur Figurenkonfiguration Pfister, Drama, 235–40. Zur ineinandergreifenden Dynamik in Apg 6.1–16.10 Johnson, Acts, 104–290, der aufmerksam die verbindende Funktion der Figuren und Episoden hervorhebt.
65 Vgl. Klauck, Magie, 43–51, bes. 48–9; Witherup, R. D., „Cornelius Over and Over Again: ‘Functional Redundancy’ in the Acts of the Apostles“, JSNT 49 (1993) 45–66Google Scholar.
66 Zur Verbindung zwischen der Verkündigung in Samaria und Antiochien Johnson, Acts, 202–3; Mathieu, Figure, 288–9.
67 Zur Strukturierung Pervo, Acts, 289–90, der 11.19–12.25 als einen Abschnitt auffasst, in den sich mit Schachteltechnik 12.1–24 schiebt. Entlang der Wachstumsnotizen gliedert B. Witherington, The Acts of the Apostles: A Socio-Rhetorical Commentary (Grand Rapids: Eerdmans, 1996) 74.
68 Vgl. Johnson, Acts, 281–90; Pervo, Acts, 385–96, die jedoch 15.36–16.10 als Einheit sehen.
69 Die weichenstellende Funktion von Tod des Stephanus, Damaskuserlebnis des Paulus und Taufe des Cornelius zeigt sich daran, dass wiederholt darauf rekurriert wird; vgl. Backhaus, „ΣΚΕYΟΣ“, 416–31; Marguerat, Histoire, 80–4, 287–90; Witherup, „Cornelius“; ders., „Functional Redundancy in the Acts of the Apostles: A Case Study“, JSNT 48 (1992) 67–86Google Scholar.
70 Vgl. Kodell, „Word“; B. S. Rosner, „The Progress of the Word“, Witness to the Gospel: The Theology of Acts (Hg. I. H. Marshall/D. Peterson; Grand Rapids: Eerdmans, 1998) 215–33 sowie umfangreich W. Reinhardt, Das Wachstum des Gottesvolkes: Untersuchungen zum Gemeindewachstum im lukanischen Doppelwerk auf dem Hintergrund des Alten Testaments; mit 4 Tabellen (Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht, 1995), der mehr Stellen hinzuzählt, vgl. ebd., 379.
71 In den apokryphen Apostelakten wird die Informationslücke bezüglich des Verbleibs der Apostel später gefüllt.
72 Vgl. für Philippus Johnson, Acts, 157, 369–71; Pervo, Acts, 226–7, 534–7; zu Jakobus Johnson, Acts, 374, 377–8; Pervo, Acts, 541–7.
73 Vgl. Weiser, Apostelgeschichte, i, 194–6, 289.
74 Vgl. Mathieu, Figure, 300–1, 308; Pervo, Acts, 301–12.
75 Vgl. Backhaus, „Erfindung“, 158–9. Pervo, Acts, 374–5 hebt die Führungsrolle von Jakobus hervor, sieht allerdings den Rückzug Petri von der Erzählbühne in 15.11 gegeben.
76 Zum offenen Ende Pervo, Acts, 688–90 sowie eingehend T. M. Troftgruben, A Conclusion Unhindered: A Study of the Ending of Acts within its Literary Environment (WUNT ii/280; Tübingen: Mohr Siebeck, 2010).
77 Zur Miletrede A. Lindemann, „Paulus und die Rede in Milet (20,17–38)“, Reception of Paulinism in Acts – Réception du paulinisme dans les Actes des apôtres (Hg. D. Marguerat; BETL 229; Löwen: Peeters, 2009) 175–205.
78 Vgl. Backhaus, „ΣΚΕYΟΣ“, 431; Klauck, Magie, 135; ähnlich Weiser, Apostelgeschichte, i, 289 mit Blick auf den Zebedaiden Jakobus.