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Deutschland und Ukraine-Politik 1918–1926

Published online by Cambridge University Press:  20 November 2018

Frank Golczewski*
Affiliation:
Universität of Oregon, USA

Extract

Das deutsche Interesse an der Ukraine war nicht ausschließlich an die Person des Het'mans gebunden. Gegen Ende des Krieges begann in Deutschland die im März 1918 von Paul Rohrbach und Axel Schmidt ins Leben gerufene “Deutsch-Ukrainische Gesellschaft” (DUG) ihre Aktivitäten auszuweiten. Sie veröffentlichte eine Zeitschrift (“Die Ukraine”), die zunächst bis zum November 1922 erschien. In ihr trafen mehrere an der Ukraine interessierte Strömungen zusammen. Rohrbach und Schmidt waren primär an der Auflösung des russischen Großreichs interessiert, um aus den “Randstaaten” wirtschaftlich für Deutschland interessante und gleichzeitig die politische Lage ausgleichende Gebiete zu machen. Der liberalen Grundtendenz entsprachen das Streben nach freier Markt wirtschaft und die wie selbstverständlich vorausgesetzte Praktizierung der fundamentalen Menschenrechte durch die entstehenden Nationen. Diese beiden letzten Positionen korrespondierten mit den linkeren Exponenten der Ukrainischen Volksrepublik: den großrussischen Föderationsplänen Skoropads'kyjs und der deutschen Militärs widersprachen sie deutlich. Rohrbach war als Feind des Russischen Reiches auch Gegner seiner deutschen Sympathisanten Das Auswärtige Amt hatte sich eine Zeitlang (wie auch das Militär im Frühjahr 1918) Positives von der ukrainischen Selbständigkeit (sowohl gegen Polen als auch gegen die Entente) versprochen; im Zuge der Konsolidierung Sowjetrußlands und der von der Entente Polen gewährten Sicherheiten verlor die bürgerlich-ukrainische Eigenständigkeit dann an Bedeutung, um in abgewandeltem Kontext 1926 erneut Relevanz zu gewinnen.

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Articles
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References

Notes

1. Der deutsche Botschafter in Moskau von Dirksen nannte die beiden 1929 “unsere deutschen Patentukrainer” (von Dirksen an Trautmann, 20.2.1929, Politisches Archiv des Auswärtigen Amtes Bonn (PAAA), Handakten Direktoren, Dirksen Bd.16a: Polen. Ukrainisches Institut, Bl.217–22).Google Scholar

2. Nur am Rande sei darauf verweisen, daß bereits 1915 ein “Verband deutscher Förderer der ukrainischen Freiheitsbestrebungen” unter auf die Ziele hinweisender Finanzierung deutscher Industrieller wie Emil Kirdorf entstanden war, der die “Osteuropäische Zukunft” heraus gab. (Vgl. dazu Borowsky, Ukrainepolitik, S. 40).Google Scholar

3. Axel Schmidt rechtfertigte die Einstellung zwar mit den “hohen Druckkosten”, also der Hochinflation, aber es dürfte auf der Hand liegen, daß die Ausdehnung von Rapallo auf die Ukrainische SSR das Ihrige zum wachsenden Desinteresse an den bürgerlichen Ukrainern beitrug (Schmidt an Preussische Staatsbibliothek Berlin, 11.5.1923, eingebunden im Anschluß an das Heft 5–12 (November 1922) des Exemplars der Zeitschrift in der Staatsbibliothek Preussischer Kulturbesitz, Signatur Uf 8068/100).—Mitte der 1920er Jahre lebten ihre Aktivitäten kurzfristig wieder auf, und nach dem Zweiten Weltkrieg erfreute die neugegründete DUG sich wiederum lebhaften Zuspruchs bei Exil-Ukrainern und an der Ukraine interessierten Deutschen.Google Scholar

4. Rohrbach an Ebert, 28. 11. 1918, PAAA Ukraine 1 Allgemeines, Bd. 28.Google Scholar

6. Wir glauben hier ein wiederkehrendes Element ukrainischer Kontakte mit den Deutschen zu erblicken: Oftmals (auch in späteren Zeiten) ließen sich ukrainische Politiker mit den Deutschen ein, ohne deren politischen Stellenwert richtig einschätzen zu können und blieben so erfolglos in ihren Bemühungen.Google Scholar

7. Schmidt, Axel, “Zum Geleit”, Die Ukraine 1 (1918/19), S.1.Google Scholar

8. Ebd.S.2.—Dies entsprach durchaus den deutschen offiziellen Tendenzen im November/Dezember 1918 (Vgl. Borowsky, Ukrainepolitik, S.284/5). Entsprechend verwirrt war die DUG, als Vynnycenko bald aus dem Direktorium ausschied, zeitweise den Bol'seviki Avancen machte und schließlich im Wiener Exil blieb.Google Scholar

9. Schmidt, Axel, “Der Sturz des Hetmans”, Die Ukraine 1 (1918/19), S. 25.—Die Benennungen für den Het'man werden im weiteren nicht freundlicher: Im Juni 1920 heißt man ihn eine “Kreatur Ludendorffs” (An., “Deutschland und die Ukraine”, Die Ukraine 2 (1920), S.125) und einen “wüsten Spuk der russischen Reaktion” (Ebd., S.126), dann einen “landfremden russischen General” (Schriftleitung, ebd., S.161) und einen “Eintagshetman” (M. Kryljuk, “Die Ukraine und Deutschland”, Die Ukraine 3 (1921), S.54); im gleichen Tenor spricht der SPD -Reichstagsabgeordnete Albert Sdekum schon am 6.9. 1918 vom “Operettenhetman” (vgl. Borowsky, Ukrainepolitik, S. 14, 273).Google Scholar

10. In seinen Memoiren heißt es dazu: “Im Mai 1918 wurde ich von der deutschen Vertretung in Kiew [= von Mumm] gebeten, ich möge zusammen mit Axel Schmidt hinkommen und die Ukrainer dahin beeinflussen, daß sie sich mit der von uns durch den General Skoropadski als ukrainischen Hetman verfolgten Politik zufrieden gaben” (Rohrbach, Handschrift, S. 220). Da der Vorschlag von Mumms bereits am 5.4.1918 erfolgte, schwebte von Mumm jedoch, wie Borowsky darstellt (Ukrainepolitik, S.96), die Beeinflussung der Rada-Regierung und Rohrbachs “Zähmung” vor.Google Scholar

11. Rohrbach, Paul, “Unsere ukrainische Politik”, Die Ukraine 1 (1918/19), S.7.—Seine Wertung 45 Jahre später lautet: “Die falsche Politik, nicht sehen zu wollen, wie die Einstellung der berwältigenden nationalen Mehrheit im ukrainischen Volke war, hatte eine gute Sache wieder einmal verfahren!” (Rohrbach, Handschrift, S.221). Vgl.dagegen Borowsky, Ukrainepolitik, S.294.—Groener bestätigt Rohrbachs Eindruck in dem Brief an seine Frau vom 6.5.1918: “Vor dem Oberkommando hat die ganze Menschheit in der Ukraine einen Mordsrespekt bekommen, und sie soil unsere Knute fühlen, wenn sie nicht Ruhe und Ordnung hält und nicht tut, was wir wollen. Dies ist das einzige Recept, nach dem man hier regieren kann” (zit. nach Brest-Litowsk, S. 362).Google Scholar

12. , Rohrbach “Unsere”, S.7–8.- Es sei hier darauf hingewiesen, daß sich die deutschen Vertreter in der Ukraine 1918 über die Unabhängigkeit der Ukraine durchaus zurückhaltend äußerten. Sowohl Groener als auch Ludendorff hielten sie für ein “künstliches Gebilde” (Baumgart, Ostpolitik, S. 148), und auch der Legationsrat von Berchem als Geschäftsträger in Kyjiv gab dem AA am 23. 10. 1918 zu verstehen, daß sich der Unabhängigkeitsgedanke in der Ukraine keineswegs einer allgemeinen Zustimmung erfreue (ebd., S. 149).Google Scholar

13. , Rohrbach “Unsere”, S. 78.Google Scholar

14. Volksbeauftragten”, Ein anonymer “Deutschukrainer” würdigte die “ausgesprochen demokratische Politik” “während der Zeit der, die “von jedem Gedanken einer Revanchepolitik entfernt” gewesen sei. Allerdings htten “die demokratischen Vorsätze … in Deutschland nicht lange vor[gehalten]”. Bald sei “im neuen republikanischen Gewande (namentlich im Auswärtigen Amt) die alte Geheimratswirtschaft” wiederaufgetreten und man hielte sich dort lieber an “ehemalige russische Würdenträger” (An., “Deutschland und die Ukraine”, Die Ukraine 2 (1920), S.126–7.).Google Scholar

15. Insbesondere bemühte sich das Auswärtige Amt, die Rückkehr seiner Diplomaten nicht als Abbruch der Beziehungen erscheinen zu lassen (Solf an Berchem, 2.1.1919, PAAA Ukraine 1 Allgemeines, Bd.30). Berchem teilte der UNR-Regierung mit, er reise zur Berichterstattung nach Berlin, die Verringerung des Personals der Vertretung habe mit ihrer Rückfhrung auf “Friedensstand” zu tun (Telegramm Berchem an AA, 10.1.1919, ebd.). Noch im alten Jahr hatte das Russische Referat des AA in einem Überblick über den “Stand der Materie” festgestellt: “Politisch müssen wir, solange über das Schicksal der Ukraine nichts bestimmt ist, auch hier weise Zurückhaltung üben und vorsichtig lavieren. Sollte es dem Lande gelingen, seine Selbständigkeit zu behaupten, so wäre das für uns vor allem wegen des Gegengewichts gegen Polen außerordentlich zu begrüßen” (30.12.1918, ebd.). Vgl. hierzu die Darstellung bei Grupp (Außenpolitik, S. 240–246), wonach Ulrich Graf von Brockdorff-Rantzau als neuer Staatssekretär im Auswärtigen Amt Anfang 1919 an der Politik einer selbständigen Ukraine “besonders als natürlichen Gegner Polens” festhält und den deutschen Geschäftsträger in Kyjiv Johannes Graf von Berchem beauftragt, Vynnycenko zu “versichern, daß wir der Bildung ukrainischen Staates nach wie vor alles Interesse entgegenbringen und sie, soweit uns noch möglich, unterstützen wollen” (Brockdorff-Rantzau an Berchem, 5./6.1.1919, Akten zur deutschen auswrtigen Politik (ADAP), Serie A,Bd.1, Göttingen 1982, Dok. 101, S.163–164; s. auch Borowsky, Ukrainepolitik, S.289–90, dort wird das Telegramm zu Unrecht Solf zugeschrieben [bemerkt in Grupp, Außenpolitik, S.244]; Nadolny hat das Telegramm bereits am 4.1.1919 abgezeichnet, Original in PAAA Ukraine 1 Allgemeines, Bd.30). Während Borowsky und Baumgart die deutsche Ukrainepolitik im November/Dezember 1918 vor allem in ihrem Bezug zu den Beziehungen in den davorliegenden Monaten sehen, ist die perspektivische Planung der deutschen Stellen von erheblich größerer Bedeutung.Google Scholar

16. Vgl. Grupp, Außenpolitik, S. 245.—Hierzu vgl. Borowsky, Ukrainepolitik, S.203, 259260, 292.—Vgl. auch Wipert von Blücher, “Aufzeichnung ber Zurückhaltung der Auszahlungen aus dem Ukraine-Guthaben”, 23.4.1919, ADAP, Serie A, Bd. 1, Göttingen 1982, Dok. 231, S.438–440. Obwohl die Geschichte der Zurckhaltung des Ukraine-Guthabens einen konstitutiven Bestandteil des hier bearbeiteten Themas ausmacht, gehen wir auf diese Fragen hier nicht weiter ein, da sie in einem separaten Beitrag in Kürze publiziert werden sollen.Google Scholar

17. An. Denkschrift (Berchem), 20.1.1919, PAAA Ukraine 1 Allgemeines, Bd. 31.Google Scholar

18. Meissner, Bericht über die politische Lage in der Ukraine, 21.1.1919, PAAA Ukraine 1 Allgemeines, Bd.31.Google Scholar

19. Dirksen, von, Aufzeichnung über den Sturz der Hetman-Regierung, 30.1.1919, PAAA Ukraine 1 Allgemeines, Bd. 31.Google Scholar

20. Meissner, Bericht über meine Tätigkeit als Deutscher Geschäftsträger in der Ukraine, 25.2.1919, PAAA Ukraine 1 Allgemeines, Bd. 32.Google Scholar

21. Telegramm Meissner/Wien an AA, 20.2.1919, PAAA Ukraine 1 Allgemeines, Bd. 32.- Dies entspricht den Ausführungen von Martha Bohachevsky-Chomiak, daß das Direktorium in den beiden ersten Monaten seines Bestehens die größte Macht hatte und bald zu einem schwachen Gebilde degenerierte, in dem “various otamans” agierten: “Some were sanctioned by the Directory and some operated alone” (“The Directory of the Ukrainian National Republic”, in: Taras Hunczak, Hg., The Ukraine 1917–1921. Cambridge, MA 1977, S. 86–7).—Nach dem Bericht von Nadolny soll Meissner seiner Bewältigung der Rückfahrt aus der Ukraine seine Ernennung zum einflußreichen Leiter des Präsidialbros unter Ebert, Hindenburg und Hitler verdankt haben. Da Meissner berichtet hatte, er habe sich die Rückfahrt durch das Ausschenken von 100 Litern Spiritus “erkauft”, schien er Nadolny ein “tüchtiger, intelligenter Beamter” zu sein, und er schlug ihn Ebert vor (Rudolf Nadolny, Mein Beitrag. Wiesbaden 1955, S. 68–9).Google Scholar

22. Meissner, Bericht, 25.2.1919, PAAA Ukraine 1 Allgemeines, Bd. 32.Google Scholar

23. Rohrbach an Reichsaußenminister, 1.3.1919, PAAA Ukraine 1 Allgemeines, Bd. 32.Google Scholar

24. Telegramm Rakovski an Auswärtiges Amt, 3.3.1919, PAAA Ukraine 3 Finanzen.—Es muß bemerkt werden, daß dies zwar vor der Wiederaufnahme der diplomatischen Beziehungen zum Sowjetstaat geschah, jedoch in einer Zeit, in der die deutsch-sowjetischen Handelsbeziehungen die Phantasie der deutschen Regierung erregten. Rakovski hat das Telegramm ein Jahr später nach der Rückeroberung Kyjivs bestätigt und somit die Bedeutung, die ihm zu kommt, unterstrichen (Telegramm Rakovski an Auswärtiges Amt, 21. 6. 1920, PAAA, Finanzwesen 1 Ukraine, Staatsfinanzen, Bd. 2).Google Scholar

25. Gesprächsvermerk v. Blücher, 10. 5. 1919, Ukraine 1 Allgemeines, Bd. 33.Google Scholar

26. Wipert von Blücher, “Inhalt einer Unterredung mit dem Legationssekretär der Ukrainischen Gesandtschaft Herrn Kosyi[!]”, [7.6.1919], PAAA Ukraine 1 Allgemeines, Bd. 34.Google Scholar

27. Die Versailler Bedingungen, die der Rußland-Referent Franz Zitelmann ohne weiteres als völkerrechtswidrige Vergewaltigung ansah (vgl. Horst Günther Linke, Deutsch -sowjetische Beziehungen bis Rapallo. Köln 1970, S.52), konnten leicht vorgeschoben werden, wenn deutschen Stellen dies genehm erschien. Während in den 1920er Jahren illegaler Bettigung nichts mehr im Wege zu stehen schien, wenn dies den deutschen Interessen diente, wurde z.B. 1919 der Export von Kriegsmaterial an die UNR unter Berufung auf Versailles schlankweg abgelehnt—man war an der UNR nicht mehr interessiert (Reichswehrbefehls stelle Preußen an den Bevollmächtigten der Reichswehrbe fehlsstelle Preußen beim österreichischen Kriegsministerium (Abschrift), 24. 9. 1919, PAAA Ukraine 1 Allgemeines, Bd. 35).Google Scholar

28. Telegramm Botschafter Wedel, Wien an AA, 10.7.1919, PAAA Ukraine 1 Allgemeines, Bd. 34.—Das AA antwortete Wedel, dies “erscheint leider nicht tunlich” (Ebd.). Auch Sowjetrußland versuchte nach dem Versailler Abschluß zu einer neuen vertraglichen Regelung mit Deutschland zu kommen (vgl. Linke, Beziehungen, S.90–95).Google Scholar

29. Gesprächsaufzeichnung Nadolny, 10.7.1919, PAAA Ukraine 1 Allgemeines, Bd. 34.—Daß es sich nicht nur um die “persönliche Ansicht” Nadolnys handelte, geht daraus hervor, daß Unterstaatssekretär von Haniel die Aufzeichnung mit einem “Einverstanden”-Vermerk versah.—Übersehen wurde möglicherweise von dem Het'man, daß auch der Sowjetstaat eine Föderation war; Nadolnys Äußerung könnte also noch mehrdeutiger gewesen sein, als es auf den ersten Blick den Anschein hatte.Google Scholar

30. Von Haniel an Grenzberwachungsstelle Lindau, 16.7. 1919, ebd.—Skoropads'kyj besaß den Personalausweis Nr. 379, seine Frau den mit der Nr. 643.Google Scholar

31. Gesprächsaufzeichnung von Blücher, 26. 8. 1919, PAAA Ukraine 1 Allgemeines, Bd. 35.Google Scholar

32. Es sei angemerkt, daß dies ukrainischen Politikem nicht verborgen blieb und auch nicht total ihren Interessen widersprach. Bei der faktischen Machtlosigkeit des Reiches nach Versailles hielt Arnold Margolin, der wegen der Judenpogrome als stellvertretender Außenminister der UNR zurückgetreten und von der UNR zur Friedenskonferenz nach Paris gesandt worden war, zwar noch eine deutsche Förderung (wie Skoropads'kyj gemeinsam mit England) für sinnvoll, aber der UNR-Vertreter in Bern Vasyl'ko etwa hielt es “nicht für wünschenswert, daß sich Deutschland jetzt für die Ukraine einsetzt. Das würde nur in der Entente den Eindruck irgendwelcher geheimnisvoller machtpolitischer Plane Deutschlands hervorrufen und erstrecht zu einer Ausschaltung Deutschlands und zu einer Schädigung der ukrainischen Bestrebungen führen” (Haas an AA, 25.7.1919, PAAA Ukraine 1 Allgemeines, Bd.34).Google Scholar

33. An., “Deutschland und die Ukraine”, Die Ukraine 2 (1920), S.131.Google Scholar

34. Vgl. Die Ukraine 3 (1921), S.29.Google Scholar

35. Mogk, Walter, Paul Rohrbach und das “Größere Deutschland” München 1972, S. 183.Google Scholar

36. Blücher, Von, Weg, S. 89.Google Scholar

37. Vgl. Aufzeichnung von Blücher, 8.11.1919, PAAA Ukraine 1 Allgemeines, Bd. 36.Google Scholar

38. Vgl. von Blücher, Weg, S. 88.Google Scholar

39. Pors, Memorandum, 11.11.1919, PAAA Ukraine 1 Allgemeines, Bd. 36.Google Scholar

40. Vermerk auf dem Entwurf eines Schreibens des Außenministers Müller an die Reichszentralstelle für Kriegs- und Zivilgefangene Berlin, [26.11.1919], PAAA Ukraine 3 Finanzen.Google Scholar

41. Rundbrief, 28. 11. 1919; Aufzeichnung von Blücher, 28‥11. 1919, PAAA Ukraine 1 Allgemeines, Bd.36.Google Scholar

42. Aufzeichnung von Blücher, 8. 12. 1919, ebd.Google Scholar

43. Blücher, Vermerk, 18. 12. 1919, ebd.—Wenig vertrauen erweckend mußte Stepankivs'kyjs Mitteilung wirken: “Bei den ukrainischen Auslandsvertretungen hat eine allgemeine Flucht der Beamten eingesetzt, wobei jeder so viel als möglich von amtlichen Mitteln an sich zu bringen sucht.”—Deutschlands Zurückhaltung geschah nicht isoliert, am 30. 1. 1920 telegraphierte Pors an den UNR-Missionschef in Italien Dmytro Antonovyc, die italienische Gesandtschaft erkennte die ukrainischen Pässe nicht mehr an. Vgl. Onac'kyj, Po pochylij plosci. Bd.2, München 1969, S. 42.Google Scholar

44. Nach seiner Teilnahme an einer Revoke war Mazepa zu diesem Zeitpunkt Ministerpräsident der UNR.Google Scholar

45. tan. Aufzeichnung, 28.1.1920, PAAA Ukraine 1 Allgemeines, Bd. 36.—Daneben führte man Petrusevyc auf, der “ebenfalls noch nicht von der politischen Bühne verschwunden” sei, und “verschiedene Bandenführer”. Prioritten wurden dennoch gesetzt: Im Zusammenhang mit den finanziellen Problemen bedauerte der Reichsaußenminister, eine Note an den Gesandten Pors werde sich nicht vermeiden lassen, “obwohl er zur Zeit nur de jure, aber nicht de facto eine ukrainische Regierung repräsentiert” (Müller an von Maltzan, 20.1.1920, PAAA Ukraine 3 Finanzen). Die Vierzahl der “bekannten” ukrainischen Regierungen blieb weiterhin erhalten, wenngleich sich einiges änderte: Im Sommer 1920 nannte von Maltzan die Westukraine, Petljura, Wrangel und die Sowjetrepublik, Makarenko hatte offensichtlich seinen Status eingebat (Vermerk von Maltzan, 26. 8. 1920, PAAA Politik 2 Ukraine, Politische Beziehungen der Ukraine zu Deutschland, Bd.1).Google Scholar

46. s. Kapitel III.Google Scholar

47. Aufzeichnung von Blücher. 5.5.1920. PAAA Ukraine Finanzwesen 1. Bd.1.Google Scholar

48. Vgl. Kai von Jena, Polnische Ostpolitik nach dem Ersten Weltkrieg. Stuttgart 1980, S. 59/60.Google Scholar

49. Zu seiner “letzten Reise” vgl. V. Prokopovyc, “Ostannja podoroz”. In: Zbirnyk pamjaty Symona Petljury (1879–1926). Praha 1930, S.210–215. Dort heißt es: “Die diplomatischen Missionen beendeten fast alle ihre Existenz. Tarnow erlebte seine letzten Tage, langsam absterbend. […] Es war klar, daß das Ende kam.”(S.210).Google Scholar

50. Von Blücher, Weg, S. 90.Google Scholar

51. Vertrag zwischen der Regierung des Deutschen Reichs und der Regierung er Ukrainischen Sozialistischen Sowjet-Republik, 23.4.1921, PAAA Ukraine Vertrge 1.—Vgl. auch Francis Conte, Christian Rakovski. Boulder/New York, 1989, S. 188.Google Scholar

52. Vgl. Linke, Beziehungen, S. 136138.Google Scholar

53. Vgl. ebd., S. 216. Aufzeichnung Blücher, 5.5.1920, PAAA Ukraine Finanzwesen 1, Bd. 1.Google Scholar

54. In einem Bericht des Berliner Lokal-Anzeigers (403/27.8.1920) wurde ihm unrechtmäßige Bereicherung vorgeworfen; nach Kenntnis des AA war Pors nur “infolge Nichtannahme der verschiedentlich an ihn ergangenen Abberufungen” noch im Amt, er trete “aber offiziell nicht mehr in Erscheinung, da er ‘dienstlich beurlaubt’” ist (Behrendt an Außenminister Simons, 9. 10. 1920, PAAA Ukraine Finanzwesen 1, Bd.3). Mykola Vasyl'ko, Missions chef der UNR in der Schweiz, der als “Spezialbevollmächtigter” des UNR-Außenministers Nikovs'kyj nach Berlin kam, um die “Beziehungen mit dem Deutschen Reich zu vertiefen” (Empfehlungsschreiben Nikovs'kyjs, 23.8.1920, ebd.), erklärte Smal'-Stoc'kyj zum bevollmächtigten Geschäftsträger, auch wenn er darum bat, “wichtigere Angelegenheiten mit ihm [Vasyl'ko] verhandeln zu wollen” (Aufzeichnung des Besuchs Vasyl'kos bei Simons, 11. 10. 1920, ebd.).—Die Abwertung wird in den Formulierungen deutlich: “Es besteht in Berlin eine Gesandtschaft der Ukraine, die anerkannt worden ist. Hinter der Gesandtschaft steht zur Zeit aber keine Regierung, die als solche angesprochen werden kann” (von Blücher an Abt. VIII, 10.5.1920, PAAA, Finanzwesen 1 Ukraine, Staatsfinanzen Bd.1); “Das Direktorium Petljura hat jedenfalls in der Ukraine völlig ausgespielt. Von einer Regierung Petljura kann im Ernst nicht mehr gesprochen werden. Petljura hat keine einzige Partei hinter sich, sondern höchstens eine Handvoll Politiker aus seinem engeren Freundeskreis” (Brühl an von Maltzan, 8.9.1920, ebd.); “von uns nicht anerkannte Petljura-Regierung” (von Blücher an Reichsfinanzminister, 24.2.1921, ebd., Bd.3); “Das Deutsche Reich erkennt zur Zeit keine der verschiedenen ukrainischen Regierungen an, insbesondere auch nicht diejenige, als deren Vertreter sich Herr Nicolai Wassilko [= Petljuras UNR] bezeichnet” (von Blücher an Reichspostminister, 30. 6. 1922, ebd., Bd.4).Google Scholar

55. Hauschild, Aufzeichnung, 19.12.1921, PAAA, Politik 9 Ukraine, Diplomatische und konsularische Vertretung in Deutschland, Bd.1.Google Scholar

56. Damit entsprach er der allgemeinen Stimmung angesichts der Berichte über die Hungersnöte im Sowjetgebiet. Nur wenig später schrieb Petljura seinem diplomatischen Vertreter: “Znaju, sco systema bol'sevyc'ka upade” (Petljura an Smal'-Stoc'kyj, 25.11.1922, in: Petljura, Symon, Statti, lysty, dokumenty. Bd. 2, New York 1979 S. 527).Google Scholar

57. Vgl. Grupp, Außenpolitik, S. 245.Google Scholar

58. Aufzeichnung Behrend über Bericht Smal'-Stoc'kyjs, 1.6.1922, PAAA, Politik 2 Ukraine, Politische Beziehungen der Ukraine zu Deutschland, Bd.2.Google Scholar

59. Aufzeichnung Behrend über Besuch Smal'-Stoc'kyjs, 20.6.1922, ebd.Google Scholar

60. Von Blücher an Reichspostminister, 30. 6.1922, PAAA Finanzwesen 1 Ukraine, Staatsfinanzen, Bd. 4; Telegramm von Saucken an AA, 3. 11. 1922, PAAA, Politik 2 Ukraine, Politische Beziehungen der Ukraine zu Deutschland, Bd.2.Google Scholar

61. Wirth an Botschafter Krestinskij, 5. 11. 1922, ebd.Google Scholar

62. Von Maltzan an Smal'-Stoc'kyj, 4.11.1922, PAAA, Politik 9 Ukraine, Diplomatische und konsularische Vertretung in Deutschland, Bd.1; Smal'-Stoc'kyj an von Maltzan, 6.11.1922, PAAA, Politik 2 Ukraine, Politische Beziehungen der Ukraine zu Deutschland, Bd. 2.Google Scholar

63. Es sei angemerkt, daß Petljura Orencuk für einen der wenigen positiven Vertreter der Ukraine hielt, dem es gelungen sei, “nicht ohne Erfolg in den Münchner Kreisen die Linie der Förderung des Interesses der Wirtschaftskreise Europas an den Angelegenheiten der Ukraine durch zuhalten” (Rjast [= Petljura], Sucasna Ukrajins'ka Emigracija ta jiji Zavdannja (1923), nach: Symon Petljura. Statti, lysty, dokumenty. Bd.1, New York 1956, S. 316).Google Scholar

64. Orencuk an Bayerisches Ministerium des Innern (BMI), 6. 1. 1923, Bayerisches Hauptstaatsarchiv München (ByHStAM), BMI 71625.Google Scholar

65. Polizeidirektion München an Staatsministerium des Innern, München, 9. 6. 1923, ByHStAM, BMI 71625.Google Scholar