Die Ausführungen, die gedruckt vorliegen […], sind als Anmerkungen zu Theateraufführungen und daher mehr oder weniger polemisch geschrieben. Sie enthalten nicht komplette Definitionen und rufen deshalb bei dem sie Studierenden oft Mißverständnisse hervor, die ihn hindern, produktiv theoretisch mitzuarbeiten. Besonders der Opernaufsatz zu “Mahagonny” bedarf einiger Zusätze, damit die Diskussion fruchtbar werden kann. Man hat aus ihm herausgelesen, daß ich “gegen das Gefühlsmäßige für das Verstandesmäßige” Stellung nehme. Das ist natürlich nicht der Fall. […] Daß ich mich nur an den Verstand wenden wolle, finden meist die Leute, welche bei meinen Arbeiten nur verstandesmäßig mitkommen (oder jedenfalls glauben, sie kämen mit), gefühlsmäßig aber streiken. […] Ähnlich verhält es sich mit dem Gegensatz, in dem in meinen Ausführungen sich das belehrende Element mit dem unterhaltenden befinden soll. In Wirklichkeit habe ich nicht den geringsten Grund, von einer der beiden Diderotschen die Kunst beherrschenden Konstituanten [sic] Unterhaltung und Belehrung abzugehen. Nur ist, was z.B. das Proletariat belehrt oder was das Proletariat lehrt, für das Bürgertum nicht besonders unterhaltend […]. Ich würde Ihnen all das nicht schreiben, wenn nicht meine Arbeiten tatsächlich Formulierungen enthielten, die geeignet sind, die Diskussion auf diese Basis zu schieben, wo gar nichts herauskommt. […]