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Hellenistische Rhetorik im Diasporajudentum Das Exordium des Vierten Makkabäerbuchs (4 Makk 1.1–12)*

Published online by Cambridge University Press:  05 February 2009

Hans-Josef Klauck
Affiliation:
Würzburg, Germany/BRD

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Eher am Rande des Blickfeldes exegetischer Forschung steht das vierte Makkabäerbuch. Keine Disziplin fühlt sich, wie schon Freudenthal anmerkte, dafür so recht zuständig. Dabei wurde es nach Ausweis der alten Codices und einiger Kanonsverzeichnisse zumindest für eine kurze Zeitspanne zum christlichen Kanon der Septuaginta gezählt.

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Articles
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Copyright © Cambridge University Press 1989

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References

page 451 note 1 Freudenthal, J., Die Flavius Josephus beigelegte Schrift Ueber die Herrschaft der Vernunft (IV Makkabäerbuch), eine Predigt aus dem ersten nachchristlichen Jahrhundert (Breslau, 1869) 2Google Scholar Anm. 4: ‘Am Fusse vieler Ausgaben der apokr. Schriften des Kanon und der Werke des Josephus war es ein Theil von beiden und von keinem und ward hier von Philologen, dort von Theologen über den voraufgehenden Schriftmassen übersehen oder vernachlässigt.’

page 451 note 2 Der Alexandrinus enthält 1–4 Makk, der Sinaiticus nur 1 Makk und 4 Makk; vgl. Dörrie, H., Die Stellung der vier Makkabäerbücher im Kanon der griechischen Bibel (NGWG.PH, Fachgruppe 5, NF 1/1; Göttingen, 1936) 4554Google Scholar, hier 47: ‘ ‘Aber die in den vier ältesten Zeugen (ASV 542) erhaltene Überschrift zeigt, daß Mac. IV ursprünglich als kanonisch galt.’

page 451 note 3 Das Kanonsverzeichnis im Codex Claromontanus zählt 1 Makk, 2 Makk und 4 Makk (nicht 3 Makk) unter den kanonischen Schriften des AT auf, vgl. Zahn, T., Geschichte des Neutestamentliehen Kanons. Bd. II/1: Urkunden und Belege … (Erlangen-Leipzig, 1890) 159, 168Google Scholar; Preuschen, E., Analecta. Kürzere Texte zur Geschichte der Alten Kirche und des Kanons. II. Zur Kanonsgeschichte (SQS 1/8,2; 2. Aufl., Tübingen, 1910) 41.Google Scholar Eine andere Liste nennt nur Ίωσήπον περἱ τν Μακκαβαίων (bei Preuschen 65); im ‘Verzeichnis der 60 kanonischen Bücher’ tauchen alle vier Makkabäerbücher nebeneinander unter den deuterokanonischen Schriften auf, die von den Apokryphen abgesetzt werden (Preuschen 69; Zahn 291 f.). Die Ostkirche neigt dazu, 1–3 Makk als kanonisch anzusehen, 4 Makk nicht. Die Schrift wird teils aber als Anhang zum AT in Bibelausgaben mitabgedruckt, vgl. Ή ‘Aγία γραϕή Παλία Διαθήκη κάι ή καιν Διαθήκη. Εκδ ‘Aδελϕόιηιος θεολόγωή ‘ζωή’, 10. Aufl. (Athen, 1986) 852–64.Google Scholar

page 451 note 4 Eusebius, , Hist Eccl I1I. 10Google Scholar, 6 (224,17 f. GCS 9/1 Schwartz); Hieronymus, , Vir Ill 13Google Scholar (16,12–14 SQS 11 Bernoulli); Suidae Lexicon, ed. Adler, A. (Sammlung wissenschaftlicher Commentare, Lexicographi Graeci 112; repr. Stuttgart, 1967) 2 655, 4–6Google Scholar; Philostorgius, , Hist 1.1 (5, 1316 GCS 21 Bidez)Google Scholar; vertreten u.a. noch Reutlinger, von H., Thèse dexégèse sur le W. Livre des Maccabées (Straßburg, 1826) 7 f.Google Scholar, 13. Mit pointierter Kritik an Josephus dagegen Freudenthal, Z. B. J., Schrift (s. Anm. 1) 114Google Scholar: ‘der Werthschätzung unseres Buches selbst kann es nur förderlich sein, dass nicht der Mann den Preis todesmuthiger Glaubenstreue in ihr niedergelegt hat, der Alles verstand, nur nicht Märtyrer zu sein’.

page 452 note 1 Breit rezipiert wurde die Frühdatierung von Bickerman, E. J., ‘The Date of Fourth Maccabees’ (1945), in: ders., Studies in Jewish and Christian History. Bd. 1 (ALGHL 9; Leiden, 1976) 275––81Google Scholar, auf ca. 35 n.Chr. mit einigem Spielraum in beide Richtungen. Doch halten seine Argumente der Kritik nicht stand, vgl. (mit Ansatz auf ca. 100 n.Chr.) Henten, J. W. van, ‘Datierung und Herkunft des vierten Makkabäerbuches’, Tradition and re-interpretation in Jewish and early Christian literature (FS Lebram, J. C. H. ) (StPB 36; Leiden, 1986) 13619.Google Scholar Noch weiter gehen ins 2. Jh.n.Chr. herab Dupont-Sommer, A., Le Quatrième Livre des Machabées. Introduction, traduction et notes (BEHE.H 274; Paris, 1939) 7585Google Scholar (117/118 n.Chr.), und Breitenstein, U., Beobachtungen zu Sprache, Stil und Gedankengut des Vierten Makkabäerbuchs, Diss. phil., 2 Aufl. (Basel, 1976) 179.Google Scholar

page 452 note 2 Vgl. schon Norden, E., Die antike Kunstprosa vom VI. Jahrhundert v.Chr. bis in die Zeit der Renaissance (1898), Bd. I (7. Aufl., Darmstadt, 1974) 420Google Scholar: ‘möglicherweise in einer der kleinasiatischen Küstenstädte’; dann Henten, J. W. van, De joodse martelaren als grondleggers van een nieuwe orde. Een Studie uitgaande van 2 en 4 Makkabeeën, Diss. theol. (Leiden, 1986) 190 f.Google Scholar

page 452 note 3 So auch Dupont-Sommer, A., 4 Makk (s. Anm. 1) 6973Google Scholar, und Hadas, M., The Third and Fourth Books of Maccabees (JAL (3); New York, 1953, Repr. 1976) 110–13.Google Scholar - An neueren Behandlungen der Einleitungsfragen vgl. noch Nickelsburg, G. W. E., Jewish Literature Between the Bible and the Mishnah. A Historical and Literary Introduction (Philadelphia, 1981) 223–7Google Scholar; Gilbert, M., ‘4 Maccabees’, in: Stone, M. E. (Hrsg.), Jewish Writings of the Second Temple Period (CRI II/2; Assen-Philadelphia, 1984) 316–19Google Scholar; Schürer, E., The His-tory of the Jewish People in the Age of Jesus Christ (175 B.C.-A.D. 135).Google ScholarA new English version, ed. Vermes, G., Millar, F., Goodman, M., Bd. III/11 (Edinburgh, 1986) 588–93.Google Scholar

page 452 note 4 Vgl. Rampolla, M. de Tindaro, ‘Martyre et sépulture des Machabées’, RArtC 42 (1899) 290– 305Google Scholar, 377–92, 457–65; Maas, M., ‘Die Maccabäer als christliche Heilige. (Sancti Maccabei.)’, MGWJ 44 (1900) 145–56Google Scholar; Obermann, J., ‘The Sepulchre of the Maccabean Martyrs’, JBL 50 (1931) 250–65Google Scholar; Schafkin, M., ‘The Maccabean Martyrs’, VigChr 28 (1974) 97113.Google Scholar Was den historischen Gehalt angeht, halte ich es diesmal mit Bickerman, der in der Tatsache, daß eine Legende allmählich zur Realität wird, den höchsten Triumph der Erzählkunst eines Autors erblickt (a.a.O. [s. Anm. 1] 276).

page 453 note 1 Eigene Übersetzung auf der Basis des Textes bei Rahlfs, A., Septuaginta Id est Vetus Testamentum Graece iuxta LXX interpretes, Bd. I (Stuttgart, 1935) 1157 f.Google Scholar Andere Ausgaben (Bekker, Fritzsche, Swete, Bensly-Barnes) und Übersetzungen (Deißmann, Clementz, Townshend, Emmet, Rießler, Dupont-Sommer, Hadas, Hyldahl, López Salvé, Anderson) wurden verglichen.

page 453 note 2 Im Text steht nur τ ϕιλοσοϕία. Doch sind wohl in Rückbindung an das philosophische Lehrstück, das die Ausgangsworte in Aussicht stellen, die sich anschließenden Erörterungen gemeint, vgl. Anderson, H., ‘4 Maccabees‘, in: Charlesworth, J. H. (Hrsg.), The Old Testament Pseudepigrapha, Bd. II (Garden City, N.Y., 1985) 531–64Google Scholar, hier 544. Vgl. Philo, Omn Prob Lib 80, zur ethisch ausgerichteten, am väterlichen Gesetz’ orientierten ϕιλοσοϕία der Essener; zum Judentum als ‘PhilosophieLeg Gaj 156, 245.Google ScholarCollins, J. J., Between Athens and Jerusalem. Jewish Identity in the Hellenistic Diaspora (New York, 1983) 187–91Google Scholar, behandelt 4 Makk im Kap. über ‘Philosophical Judaism’.

page 453 note 3 Als schwierig wird verschiedentlich der Beginn von V. 3 mit εἱ ἃρα empfunden (der Venetus liest ᾒ λάρ, korrigiert zu οỦ λάρ μόνον). Doch sind V. 3–4 keinesfalls literarkritisch aus dem Text zu eliminieren; zu ihrer inhaltlichen Einbindung s.u. die Erklärung; zum Problem vgl. Breitenstein, U., Beobachtungen (s. Anm. 1, S. 452) 142 f.Google Scholar, 189 f.

page 454 note 1 Freudenthal, J., Schrift (s. Anm. 1, S. 451) 150 f.Google Scholar, gefolgt u.a. von Deißmann, A., ‘Das vierte Makkabäerbuch’, APAT 2, 149–77Google Scholar, hier 152, streicht die Verse 5–6, die in 2. 24 und 3. 1 eine Dublette hätten, und fügt einen Teil davon bei 3. 1 wieder ein. Aber im Wortlaut stimmen 1. 5–6 und 2. 24 – 3. 1 nicht völlig überein; solche Variationen liebt unser Autor und nimmt sie in anderen Zusammenhängen gerne selbst vor, vgl. Breitenstein, U., Beobachtungen (s. Anm. 1, S. 452) 140–2Google Scholar (mit dem Hinweis auf Xenophon, Mem I 2.17,19). Man wird 1. 5–6 besser am jetzigen Platz belassen.

page 454 note 2 Es fehlt in dieser Dreierreihe die vierte Kardinaltugend, die ϕρόνησις aus V. 2, wohl mit Absicht. Ergänzt hat sie der Alexandrinus, dem die Übersetzung von Salva, M. López, ‘Libro cuarto de los Macabeos’, in Diez, A. Macho (Hrsg.), Apocrifos del Antiguo Testa-mento, Bd. 3 (Madrid, 1982) 121–66Google Scholar, hier 138, folgt.

page 454 note 3 Eine längere Lesart bieten Bekker, I., Flavii Josephi Opera Omnia (BiTeub), Bd. VI (Leipzig, 1856) 271Google Scholar, und Fritzsche, O. F., Libri apocryphi Veteris Testamenti, graece (Leipzig, 1871) 351Google Scholar: ‘Denn sie alle haben, indem sie für die Gesetze Gottes Schmerzen bis zum Tod verachteten und für die Gottesfurcht ihr eigenes Leben ignorierten …’; sie wird von Freudenthal, J., Schrift (s. Anm. 1, S. 451) 154Google Scholar, zu Recht als erbauliche Ausschmückung bewertet.

page 455 note 1 Vgl. die entsprechenden Abschnitte in den Handbüchern, den antiken: Aristot, ., Rhet 3 14.1–12Google Scholar (1414b–1416a); Rhetorica ad Herennium I 4.6–7.; Cicero, , De Inu 115.20–18.26Google Scholar (Kennedy, dazu G., Art [s.u. Anm. 3] 103–48)Google Scholar; Quint, ., Inst Orat 4 1.179Google Scholar, und den modernen: Volkmann, R., Die Rhetorik der Griechen und Römer in systematischer Ubersicht, 2. Aufl. (Leipzig, 1885, Repr. Hildesheim, 1963) 127–48Google Scholar; Lausberg, H., Handbuch der literarischen Rhetorik. Eine Grundlegung der Literaturwissenschaften, 2. Aufl. (München, 1973) § 263–88Google Scholar; Martin, J., Antike Rhetorik. Technik und Methode (HAW II/3; München, 1974) 6075.Google Scholar

page 455 note 2 Rhet ad Her I 4.6; Cicero, De Inv 115.20. Doch fauml;llt die insinuatio im Fall des 4 Makk von vorneherein aus, da sie nur bei schwieriger und zweifelhafter Sachlage zur Anwendung kommt, wir es in 4 Makk aber mit einer causa honesta zu tun haben, wo zu Beginn nur das schon bestehende positive Vorurteil der Leser bestärkt zu werden braucht (De Inv 115.20) und eine kurze Aufzählung der Gegenstände genügt (Rhet ad Her I 4.6).

page 455 note 3 Vgl. Buchheit, V., Untersuchungen zur Theorie des Genos Epideiktikon von Gorgias bis Aristoteles (München, 1960)Google Scholar; Volkmann, R., Rhetorik (s. Anm. 1) 176210Google Scholar; zur Dreiteilung der Redeformen u.a. noch Kennedy, G., The Art of Rhetoric in the Roman World: 300 B.C. - AD. 300 (Princeton, 1972) 723.Google Scholar

page 455 note 4 Inst Orat IV 1.5; ebenso Cicero, De Inv. 15.20.

page 456 note 1 Lust Orat IV 1.58; Rhet ad Her I 7.11; weiteres bei Volkmann, R., Rhetorik (s. Anm. 1, S. 455) 141.Google Scholar

page 456 note 2 Inst Orat VI 1.51: at hic, si usquam, totos eloquentiae aperire fontes licet.

page 456 note 3 Rhet III 14,1 (1414b 19–26); übers. nach Gohlke, P.; Martin, dazu J., Rhetorik (s. Anm. 1, S. 455) 60 f.Google Scholar

page 456 note 4 Vgl. nur den Vorschlag, sich das Erzählgeschehen als gemaltes Bild vorzustellen, in 17. 7 (dazu Quint., inst Orat VI 1,32; Cicero, , Tusc 5, 13 f.Google Scholar ), oder die fiktive Grabinschrift in 17,8–10 (Euripides, dazu, Tro 11881191)Google Scholar; Martin, nach J., Rhetorik (s. Anm. 1, S. 455) 152Google Scholar, gehört zu den Topoi der Peroratio ‘die Beschreibung eines Bildnisses, einer Statue oder eines Grabmals’.

page 457 note 1 Die klassischen Beispiele sind Thuk, ., Hist 2 34.146.2Google Scholar; Platon, , Menexenos 236d249cGoogle Scholar; Lysias, , Or 2Google Scholar; Demosthenes, , Or 60Google Scholar; Hyperides, , Or 6Google Scholar; dazu Fragmente aus einer Grabrede des Gorgias FVS 82 B 5a–6; vgl. Kennedy, G., The Art of Persuasion in Greece (Princeton, 1963) 154–66Google Scholar; Loraux, N., L'invention d'Athènes. Histoire de l'oraison funèbre dans la cité classique’ (CeS 65; Paris, 1981)Google Scholar; zu ihrer Behandlung bei den kaiserzeitlichen Rhetorikern (Ps.-Dion. Hal.; Menander) Soffel, S. J., Die Regeln Menanders für die Leichenrede in ihrer Tradition dargestellt, herausgegeben übersetzt und kommentiert (BKP 57; Meisen-heim, 1974).Google Scholar Zur römischen laudatio funebris vgl. Durry, M., Éloge funèbre d'une matrone romaine (Éloge dit de Turia) (CUFr; Paris, 1950) (Text auch ILS 8393).Google Scholar

page 457 note 2 Mit Lebram, J. C. H., ‘Die literarische Form des vierten Makkabäerbuches’, VigChr 28 (1974) 8196.Google Scholar Der Ausdruck ‘Leichenpredigt’ beiläufig schon bei Freudenthal, J., Schrift (s. Anm. 1, S. 451) 24Google Scholar; ‘l'oraison funèbre’ bei Dupont-Sommer, A., 4 Makk (s. Anm. 1, S. 452) 13.Google Scholar

page 458 note 1 Vgl. Breitenstein, U., Beobachtungen (s. Anm. 1, S. 452) 119.Google Scholar

page 458 note 2 Vgl. Grimm, C. L. W., Das zweite, dritte und vierte Buch der Maccabäer (KEH, Apokryphen AT 4; Leipzig, 1857) 297.Google Scholar

page 458 note 3 4 Makk (s. Anm. 1, S. 452) 87.

page 458 note 4 Lausberg, H., Handbuch (s. Anm. 1, S. 455) 153 f.Google Scholar; vgl. Seneca, , Ep 89.1Google Scholar: ‘Nach einer nützlichen Sache verlangst du, die unentbehrlich ist für den, der nach Weisheit strebt …’.

page 459 note 1 Rhet ad Her I 4.7; Cicero, De Inu I 16.23.

page 459 note 2 Vgl. Plutarch, , Stoic Rep 7Google Scholar (Moral 1034C) = SVF I 200; Diogenes Laert., Vit Phil 7.92 = SVF I 406; ferner SVF III 262, 264–6.

page 459 note 3 Die Tugenden z.B. in 1. 18 f., 30 f.; 2. 6, 23; 5. 23 f.; Lasterkataloge in 1. 26 f.; 2. 15; der Schmerz und die Furcht in 1. 20–25; die Wut in 1. 24; 2. 16–20; 3. 3; die Begierde in 1. 32; 2. 1–6; 3. 2; die Bosheit in 1. 25; 2. 16; 3. 4.

page 459 note 4 So Lausberg, H., Handbuch (s. Anm. 1, S. 455) 158.Google Scholar

page 459 note 5 De Inv I 16.22; vgl. Rhet ad Her I 5.8.

page 460 note 1 Zu dieser eigentümlichen Vorstellung verweist Breitenstein, U., Beobachtungen (s. Anm. 1, S. 452) 137Google Scholar Anm. 5, auf vergleichbare peripatetische Diskussionen über die άλαθά.

page 460 note 2 Zur Diskussion vgl. Renehan, R., ‘The Greek Philosophic Background of Fourth Maccabees’, RMP 115 (1972) 223–38Google Scholar, der die Besonderheiten des 4 Makk auf Poseidonius zurückführen möchte.

page 461 note 1 Vgl. Lausberg, H., Handbuch (s. Anm. 1, S. 455) 228Google Scholar: Glaubwürdigkeit beruht auf der durch die Historiographie bereits erfolgten Literarisierung und Notorietät’. Ein erhellen-der Selbsteinwand bei Seneca, Ep 24. 6Google Scholar: ‘Abgeleiert worden, wirst du sagen, sind in allen Schulen diese Geschichten.’

page 461 note 2 Vgl. nur Hadas, M., 4 Makk (s. Anm. 3, S. 452) 147Google Scholar: ‘This expression (repeated in 3. 19) is the best proof that our book was composed for delivery an a day of commemoration’; 3. 19 fällt aber aus, weil man dort besser übersetzt: ‘Aber schon drängt uns die Zeit zur Darbietung der Erzählung von der besonnenen Urteilskraft.’

page 462 note 1 Vg Redditt, l. P. L., ‘The Concept of Nomos in Fourth Maccabees’, CBQ 45 (1983) 249–70Google Scholar, hier 265–70.

page 462 note 2 Bekker (s. Anm. 3, S. 454) liest noch κατά κεīνον ταιρόν, eine Lesart, die Grimm, C. L. W., 4 Makk (s. Anm. 2, S. 458) 303Google Scholar, bevorzugt, die aber bei Fritzsche (s. Anm. 3, S. 454) in den Apparat verwiesen ist, ebenso (nach dem Venetus) bei Swete, H. B., The Old Testa-ment in Greek According to the Septuagint, Bd. III (4. Aufl., Cambridge, 1912) 729Google Scholar; bei Rahlfs (s. Anm. 1, S. 453) fehlt diese Information. Nach freundlicher Auskunft von R. Hauhart, Göttingen, verdient diese Lesart aufgrund der guten handschriftlichen Bezeugung ernsthafte Beachtung.

page 462 note 3 So Breitenstein, U., Beobachtungen (s. Anm. 1, S. 452) 80Google Scholar Anm. 1, mit Verweis auf περìέε τòκαιρòν τοûτονin 2 Makk 5. 1 und κατά τοûτον τòν καιρòν bei Polyb. I 43.1; 78.1; Josephus, Ant 7.21; 9.239; Ap 1.136; Vit 216. Vgl. auch den Erklärungsversuch bei Lebram, J. C. H., ‘Form’ (s. Anm. 2, S. 457) 88Google Scholar, und Henten, J. W. van, Martelaren (s. Anm. 2, S. 452).Google Scholar

page 462 note 4 lnst Orat IV 1.54: videatur tota extemporalis oratio, cuius initium nihil praeparati habuisse manifestum est; vgl. Lausberg, H., Handbuch (s. Anm. 1, S. 455) 158Google Scholar; Martin, J., Rhetorik (s. Anm. 1, S. 455) 72.Google Scholar

page 463 note 1 Vgl. die Sinngebung für das Sterben der Gefallenen im Epitaphios Logos (s. Anm. 1, S. 458) bei Hyperides, Or 6.16: ‘… die ihr Leben (Ψνχς) gaben für (úπέρ) die Freiheit der Griechen’.

page 463 note 2 Bei dieser Emporstilisierung der politischen Bedeutung des Martyriums mag auch der stoische Lehrsatz mitgespielt haben: ‘Kein Weiser ist ein Privatmann‘ (Cicero, Tusc 4.51), der Weise gibt sich auch mit profanen Angelegenheiten ab (SVF III 611), vgl. Breiten-stein, U., Beobachtungen (s. Anm. 1, S. 452) 160 f.Google Scholar

page 463 note 3 Vgl. zu seinem Selbstverständnis auch Freudenthal, J., Schrift (s. Anm. 1, S. 451) 21Google Scholar: ‘In einem würdigen, doch etwas selbstbewussten Tone, der den seiner Sache gewissen Mann kennzeichnet, sucht der Redner … die Aufmerksamkeit seiner Zuhörer für den philosophisch und historisch bedeutenden Inhalt seiner Rede zu gewinnen.’

page 463 note 4 Vg Townshend, l. R. B., ‘The Fourth Book of Maccabees’, APOT 2, 653–85Google Scholar, hier 667: ‘Perhaps the one Hebraism in the whole book.’

page 464 note 1 Dazu zuletzt Fitzmyer, J. A., The Gospel According to Luke (I–1X) (AncB 28; Garden City, N.Y., 1981) 287302 (Lit.)Google Scholar; Callan, T., ‘The Preface of Luke-Acts and Historiography’, NTS 31 (1985) 576–81CrossRefGoogle Scholar; Alexander, L., ‘Luke's Preface in the Context of Greek Preface-Writing’, NT 28 (1986) 4874.Google Scholar

page 464 note 2 Treffend Haacker, K., ‘Verwendung und Vermeidungdes Apostelbegriffs im lukanischen Werk’, NT 30 (1988) 938Google Scholar, hier 23: Lk verzichtet ‘in diesem Prolog zu seinem Doppelwerk überhaupt auf jegliche christliche Sondersprache … Dem kunstvoll gebauten, an literarischen Vorbildern orientierten Satz Lk 1:111 wäre nicht zu entnehmen, daß die hier beginnende Schrift ein christliches oder überhaupt religiöses Werk sei.’

page 465 note 1 Ein Beispiel: Bei der Verwendung von Ủποκρίνομαι in 4 Makk 6. 15, 17 ist die Brücke von der hellenistischen Schauspielmetaphorik zur jüdisch-christlichen Sonderbedeutung ‘heucheln’ noch deutlich zu erkennen, heißt es doch in V. 17 direkt δρμα ύποκρίνασθαι. Zu ύποκρίνομαι in Lk 20. 20 bemerkt Wilckens, U., ThWNT 8, 567 Anm. 48Google Scholar, Lukas verstehe das wieder mehr ‘im Sinn des griech(isch)-hell(enistischen) Sprachgebrauchs’.

page 465 note 2 Erinnert sei nur an das agonistische Vokabular, das in 4 Makk 17. 11–16 seinen Höhepunkt findet, aber die ganze Schrift durchzieht; einiges dazu bei Pfitzner, V. C., Paul and the Agon Motif. Traditional Athletic Imagery in the Pauline Literature (NT.S 16; Leiden, 1967) 5765.CrossRefGoogle Scholar

page 465 note 3 Vgl. die Überlegungen in dieser Richtung bie Heininger, B., ‘Der böse Antiochus. Eine Studie zw Erzähltechnik des 4. Makkabäerbuchs’, BZ NF 33 (1989) 4359.Google Scholar