“Tous les Janus de Rome ne suffiraient pas à représenter toutes les oppositions, tous les contrastes—ou, si l'on veut, toutes les synthèses qu'il y a dans Goethe. C'est presque un jeu de les trouver en lui, et ce jeu fait même douter s'il ne s'était pas fait un système de cultiver exactement les contraires”.
In Goethes Naturphilosophie spielt das Polaritätssymbol eine bedeutende Rolle. Ewald A. Boucke, dem wir die grundlichste und umfassendste Darstellung der Bedeutung dieses Symbols auch für Goethes Weltanschauung im weiteren Sinne verdanken, zeigt im einzelnen, dafi die bei Goethe von Anfang an vorhandene vitalistisch-dynamische Grundanschauung teils in selbständig-spontaner Entwicklung, teils infolge “anregender Momente” theoretischer Art, teils infolge naturwissenschaftlicher Studien allmahlich so weit gedieh, daß er in der Einleitung in die Propyläen bereits im Jahre 1797 in der Polaritatsidee ein allgemeines Naturgesetz vermutete. Da Goethe sich das Naturgeschehen als das Resultat eines räumlich und zeitlich verlaufenden Antagonismus von dynamischen Kraften vorstellte, zugleich aber das gesamte Naturgeschehen als einheitlich-organischen Prozeß zu ecfassen strebte, glaubte er die mannigfachen Formen dieses Antagonismus unter dem Polaritatssymbol als einer prägnanten “Formel” zusammenfassen zu konnen. Weiterhin weist Boucke nach, daß Goethe sich nicht damit begnugte, naturwissenschaftliche Phänomene verschiedenster Art mit seiner Polaritätsidee in Verbindung zu bringen, sondern sie auch seit etwa 1800 gleichnisartig auf weite Gebiete des sittlichen und geistigen Lebens in Anwendung brachte.