Bedürfte es eines Vorwandes, immer wieder sinnend und grübelnd zum Helena-Akt des II. Faust zurückzukehren, er ließe sich leicht in Goethes Aufforderung an seine Freunde finden, dem “Verdeckten” in dem lang und weit Bekannten forschend nachzuspüren. Ein Fühlender, so schreibt Goethe, “wird dasjenige durchdringen, was gemütlich hie und da verdeckt liegt: Eleusis servat quod ostendat revisentibus, und es soll mich freuen, wenn diesmal auch das Geheimnisvolle zu öfterer Rückkehr den Freunden Veranlassung gibt.” Wie oft er auch sich darauf berufen haben mag, daß an dem zweiten Teil der großen Dichtung “der Verstand mehr Recht habe” als am ersten, so hat er doch gern mit verschmitzten Anspielungen auf das Dunkle und Unergründliche hingedeutet, “was da hineingeheimnißet ist.” So mag es denn auch nicht ganz abwegig scheinen, aus der Masse des Helena-Zwischenspiels eine “Reflexion” herauszuheben, die von der Faust-Deutung bisher nie aufgegriffen wurde: der Erdenwandel Helenas als das Abbild der Ueberwindung des mythischgebundenen Menschen.