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Rask's Reise, über den Kaukasus, durch Persien nach Indien, hatte, neben Erforschung des Zusammenhanges der Sprachen überhaupt, besonders den Zweck, den grofsen und edlen Stammbaum der Skandinavischen und Germanischen Sprachen in seiner ganzen Ausbreitung und Ticfe zu erforschen: wozu er sich schon durch seine in Island im Jahre 1814 abgefafste Preisschrift über den Ursprung der Altnordischen Sprache (gedruckt 1818) vorbereitet hatte. Nachdem er auf der Durchreise in Schweden, im Jahr 1817 eine Angelsächsische Sprachlehre nebst Lesebuch geschrieben, seine 1811 herausgegebene Isländische Sprachlehre auf ähnliche Art erneuet (1818) und mit einem Lesebuche vermehrt (1819), die beiden Edda's verbessert und vervollständigt herausgegeben (1818), und noch manche andere Gastgeschenke dieser Art in Stockholm und Upsala zurückgelassen hatte, zog er über Finnland und Rufsland, wo er, wie die Beilage bekundet, die weit verbreiteten Finnisch-Scythischen Sprachfamilien untersuchte, nach dem Urlande unsers Japetischen Sprachstammes. Die längst erkannte Verwandtschaft der Persischen und Indischen (Sanskrit) Sprache mit den Germanischen wird dadurch nun weiter begründet. Hindustan scheint aber eher das Stammland des grofsen Scythischen Volkes, welches durch die Japetiden aus der Mitte–den Hochebenen Mediens und Persiens, an dem Nabelort der Erde, dem Indischen Kaukasus – überall an die Küsten gedrängt worden, wie auf der Indischen Halbinsel, so in Europa (die Lappen, Finnen und Basken); auf ähnliche Weise wie die älteren Japetiden selber, die Kelten, von den jüngeren, den Germanen, an den Westrand Europa's getrieben sind.
Zum näheren Verständnisse der von Rask in dieser Schrift berührten Eintheilung und Benennung der Sprachen, wiederhole ich hier seine eigene Erörterung aus einem Briefe an Nyerup, welchen er im Mai 1819 aus Petersburg schrieb, bevor er die Reise ins Morgenland antrat, und welchen ich, nebst einigen anderen seiner Reisebriefe, aus dem von Nyerup herausgegebenen Magazin for Rejsejagttagelser (Reisebemerkungen) Bd. 1. (Kopenhagen 1820) in den Wiener Jahrbüchern der Litteratur Bd. 15. (1822) übersetzt habe.
Rask spricht hier zunächst in Beziehung auf die Finnischen und Lappischen Sprachen, und ihren grofen Scythischen Stamm, dessen Erforschung ihn in Petersburg zuletzt beschäftigt hatte, und deren Ergebnis als ein Anhang seiner Preisschrift über den Ursprung der Nordischen Sprachen (1814) anzusehen ist.
“Aber bevor ich weiter gehe, diese Völkerschaften einzutheilen, mufs ich die zur Eintheilung nothwendigen Kunstwörter bestimmen, ohne welche Sie mich kaum verstehen werden. Eine solche bestimmte Eintheilung ist ohnediefs eben so nothwendig in der Sprachkunde, wie in der Pflanzenkunde und in jedem andern Lehrgebäude, weil man sonst ins Unendliche streiten kann; z. B. ob die Skandinavier und Germanen zu Einer Volksklasse gehören, oder zwei verschiedene ausmachen, kann unmöglich entschieden werden, wenn man nicht festsetzet, was unter einer Volksklasse zu verstehen ist: sonst kann nämlich der Eine die Bedeutung so weit ausdehnen, dafs nicht allein die Skandinavier und Germanen, sondern auch die Slaven, Letten, Thraken u. s. w. zu derselben Klasse gehören; und der Andere kann sie vielleicht so sehr einschränken, dafs nicht allein die Skandinavier und Germanen verschiedene Klassen ausmachen, sondern sogar die Ober - und Nieder-germanischen Völkerschaften als zwei entgegengesetzte Klassen angenommen werden.
Das alte und einst so mächtige Persische Volk bildet ein unläugbares und sehr bedeutendes Glied in der Kette des Japetischen Menschenstammes, so wohl in Betracht seiner Thaten, als seiner Denkweise und Sprache. Aber was wir bis zum Ende des vorigen Jahrhunderts von diesem Volke wufsten, rührte fast alles nur von Fremden her, indem die einzigen Quellen aus Persien selber, nämlich die noch übrigen Zendisohen und Pehlevi'schen Denkmale, welçhe zum Zend-Avesta gehören, bis dahin in Europa noch nicht bekannt waren.
Sobald es mir geglückt, in den Besitz dieses seltenen Schatzes zu kommen, war es natürlich die erste Frage, welche ich mir selber that:
“Sind diese Überbleibsel denn auch wirklich aus jener Zeit, da Zoroasters Lehre blühtes? und ist die Sprache, worin sie abgefafst sind, wirklich die uralte Persische oder Medische Zunge?”
Ohne die vorgängige einigermafsen genugthuende Beantwortung dieser Frage, würde nämlich die der Erforschung dieser Ueberbleibsel gewidmete Zeit übel angewandt sein. Die Untersuchung führte mich zur vollkommensten Überzeugung von der Echtheit dieser alten Schriften und ihrer Sprache, und meine wichtigsten Gründe hiefür, und Betrachtungen hierüber sind es, welche ich hier vorlegen will.
Kaum hatte Anquetil du Perron seinen französischen Zend-Avesta herausgegeben, als er von allen Seiten angegriffen wurde. Ich geschweige des William Jones Lettre à Monsieur A*** du P***, einer Neidschrift voll Gift und Galle, und des Verfassers Namens durchaus unwürdig; aber auch unbefangenere Forscher widersprachen der Echtheit dieser Schriften und der Zendsprache.